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Making Samba: A New History of Race and Music in Brazil
Im November 1916 ließ ein junger afro-brasilianischer Musiker namens Donga die Noten für das Lied „Pelo telefone“ („Am Telefon“) bei der Nationalbibliothek in Rio de Janeiro registrieren.
Dieser scheinbar einfache Akt - das Beanspruchen des Eigentums an einer Musikkomposition - setzte eine Reihe von Ereignissen in Gang, die die kulturelle Landschaft Brasiliens erschüttern sollten. Vor dem Debüt von Pelo telephone“ war Samba ein eher obskurer Begriff, aber Ende der 1920er Jahre hatte das äußerst populäre Lied dazu beigetragen, ihn zum Synonym für die brasilianische Nationalmusik zu machen.
Der Erfolg von „Pelo telephone“ brachte Donga in eine Kontroverse. Eine Gruppe von Musikern behauptete, er habe ihre Werke gestohlen, und ein prominenter Journalist beschuldigte ihn, sein Volk auf der Suche nach Profit und Ruhm zu verraten. In dieser einzigen Episode spiegeln sich viele der Themen wider, die auch in Making Samba eine Rolle spielen, darunter Ansprüche auf geistiges Eigentum, der brasilianische Staat, populäre Musik, Rasse, Geschlecht, nationale Identität und die Geschichte der Afrobrasilianer in Rio de Janeiro.
Indem er die Karrieren von Rios bahnbrechenden schwarzen Musikern vom späten neunzehnten Jahrhundert bis in die 1970er Jahre nachzeichnet, revidiert Marc A. Hertzman die Geschichte des Samba und der brasilianischen Nationalkultur.