Bewertung:

Das Buch „Scholastik und Politik“ von Jacques Maritain bietet eine aufschlussreiche politische Philosophie vor dem Hintergrund des aufkommenden Totalitarismus in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg. Maritain betont die Würde des Einzelnen und kritisiert verschiedene politische Ideologien. Er plädiert für eine demokratische Politik, die persönliche Freiheiten gewährleistet und gleichzeitig eine moralische Grundlage anerkennt. Er stützt sich auf thomistische Prinzipien, spricht über Autorität, Freiheit und kritisiert sowohl den Freudianismus als auch den logischen Positivismus. Obwohl das Buch tiefgreifende Einsichten vermittelt, wird in einigen Rezensionen bemängelt, dass der historische Kontext des Leidens in Europa während dieser Zeit nicht ausreichend berücksichtigt wird.
Vorteile:Tiefgreifende philosophische Einsichten in die Demokratie und die Würde des Einzelnen.
Nachteile:Nachdenkliche Kritik an Totalitarismus und politischen Ideologien wie Faschismus und Kommunismus.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Scholasticism and Politics
Scholasticism and Politics" (Scholastik und Politik), erstmals 1940 veröffentlicht, ist eine Sammlung von neun Vorlesungen, die Maritain 1938 an der Universität von Chicago hielt.
Maritain setzte sich für das ein, was er als personalistische Demokratie bezeichnete - ein Regime, das sich der Volkssouveränität, dem Konstitutionalismus, einer begrenzten Regierung und der individuellen Freiheit verpflichtet fühlt. Seiner Meinung nach bot eine personalistische Demokratie der modernen Welt die Möglichkeit einer politischen Ordnung, die den Anforderungen der Menschenwürde, der christlichen Werte und des Gemeinwohls am besten entsprach.
Jacques Maritain (1882-1973) war ein französischer politischer Denker und Philosoph und wird weithin als einer der einflussreichsten Interpreten des thomistischen Denkens in der modernen Kultur anerkannt.