
Writing about the Merovingians in the Early United States
In einer jungen amerikanischen Republik, die versuchte, sich in Bezug auf die kulturellen und politischen Modelle Europas in Vergangenheit und Gegenwart zu definieren, ging man davon aus, dass die Geschichte der europäischen Völker über die longue dure hinweg verfolgt werden konnte.
Aus dieser Perspektive trugen sogar die barbarischen langhaarigen Könige der fernen Merowingerzeit dazu bei, die politische und kulturelle Identität eines Frankreichs - und in der Tat eines Europas - zu definieren, dessen Handlungen die Amerikaner als relevant für ihre eigene Republik anerkannten. Die Amerikaner sahen mittelalterliche Parallelen nicht nur in den Handlungen aufeinander folgender französischer Regime, sondern auch in zeitgenössischen transatlantischen Problemen, die sie beunruhigten, darunter die Beurteilung von Ansprüchen auf politische Legitimität und die Debatte über die Aufrechterhaltung der Rassensklaverei.
Die Tatsache, dass frühe amerikanische Schriftsteller ihre eigenen Bedeutungen in der Geschichte des merowingischen Frankreichs verorteten, ist ein Hinweis auf eine weniger lineare, vielfältigere und transnationale Geschichtsschreibung als bisher angenommen.