Bewertung:

Schroder von Amity Gaige ist ein komplexer und fesselnder Roman, der das Leben von Eric Kennedy erforscht, einem Mann, der in seinem eigenen Netz von Lügen gefangen ist, während er sich durch die schmerzhafte Dynamik von Scheidung und Elternschaft bewegt. Die Geschichte ist in Form eines Briefes von Eric aus der Untersuchungshaft aufgebaut, in dem er über sein turbulentes Leben und die Beziehung zu seiner Tochter reflektiert, die in einer verzweifelten Entführung gipfelt. Das Buch wirft nachdenklich stimmende Fragen über Identität, Elternschaft und die Moral von Erics Handeln auf.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und fesselnd und verbindet eine tiefgründige Charakterstudie mit einer faszinierenden Handlung. Die Leserinnen und Leser schätzen Gaiges Fähigkeit, Sympathie für eine ansonsten unsympathische Figur zu wecken, sowie die Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie Kindheitstrauma, Identität und dem amerikanischen Traum. Viele Rezensenten finden die Erzählung fesselnd und schwer aus der Hand zu legen, da sie Momente der Schönheit und der Einsicht in den Zustand des Menschen bietet.
Nachteile:Kritiker merken an, dass Eric, die Hauptfigur, oft unsympathisch und narzisstisch ist, was beim Leser kognitive Dissonanzen hervorrufen kann. Einige sind der Meinung, dass die Erzählung nachsichtig oder mäandernd sein kann, was zu Unzufriedenheit mit der Charakterentwicklung und dem Tempo führt. Außerdem lässt das Ende bestimmte Punkte der Handlung offen, was für manche zu einem beunruhigenden Leseerlebnis beiträgt.
(basierend auf 173 Leserbewertungen)
Ein lyrischer und tief berührender Roman, der von den sieben Tagen erzählt, die ein Vater mit seiner Tochter unterwegs ist, nachdem er sie während eines Elternbesuchs entführt hat.
In einem Sommercamp in Neuengland nimmt der junge Eric Schroder - ein ostdeutscher Einwanderer der ersten Generation - den Nachnamen Kennedy an, um sich besser anpassen zu können, eine verhängnisvolle Notlüge, die ihn auf einen unwahrscheinlichen und letztlich tragischen Weg führt.
SCHRODER erzählt die Geschichte von Erics überstürzter Flucht Jahre später an den Lake Champlain in Vermont, wo er mit seiner sechsjährigen Tochter Meadow versucht, den Behörden zu entkommen - inmitten eines hitzigen Sorgerechtsstreits mit seiner Frau, die bald herausfinden wird, dass ihr Mann nicht der ist, für den er sich ausgibt. Von einer Justizvollzugsanstalt aus lässt Eric sein Leben Revue passieren, um sein Verhalten zu verstehen - und vielleicht sogar zu erklären: die schmerzhafte Trennung von seiner Mutter in der Kindheit; die erschütternde Flucht nach Amerika mit seinem wortkargen Vater; eine Romanze, die unter dem Schatten der Lüge verdorrt ist; und seine stolzesten Momente und sein größtes Bedauern als fehlerhafter, aber liebevoller Vater.
Der abwechselnd liebeskranke und ekstatische Roman von Amity Gaige ist eine tiefgründige Meditation über Geschichte und Vaterschaft und die vielen Identitäten, die wir in unserem Leben annehmen - die, mit denen wir geboren werden, und die, die wir für uns selbst konstruieren.