Bewertung:

Marcus Redikers „Schurken aller Nationen“ bietet eine komplexe historische Analyse der Piraterie während des Goldenen Zeitalters, wobei der Schwerpunkt auf den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen liegt, die zu ihrem Aufstieg führten. Das Buch stellt Piraten als Individuen dar, die gesellschaftliche Ungerechtigkeiten bekämpfen und gleichzeitig egalitäre Gesellschaften schaffen, was im Gegensatz zu populären kulturellen Darstellungen steht. Trotz seiner aufschlussreichen Beobachtungen kann sich der Text wiederholen und es fehlt an visuellen Hilfsmitteln, und einige Leser könnten ihn als zu akademisch empfinden.
Vorteile:⬤ Gut recherchierter und verständlicher Text
⬤ ansprechende Einzelfallstudien
⬤ bietet neue Perspektiven auf die Piraterie
⬤ stellt die Piraten als Herausforderer des Status quo dar
⬤ bietet einen historischen Einblick in die Bedingungen der Seeleute
⬤ informative und aufschlussreiche Lektüre.
⬤ Wiederholt sich in bestimmten Bereichen
⬤ fehlt es an Karten und Illustrationen
⬤ könnte für manche Leser zu akademisch und trocken sein
⬤ deckt nicht alle Aspekte der Geschichte der Piraterie ab
⬤ einige Kritiker finden Redikers marxistische Perspektive einschränkend.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Villains of All Nations: Atlantic Pirates in the Golden Age
Villains of All Nations (Schurken aller Nationen) erforscht das „Goldene Zeitalter“ der atlantischen Piraterie (1716-1726) und die berüchtigte Generation, deren Bilder unsere moderne, romantisierte Sicht auf Piraten prägen.
Rediker stellt uns die gefürchtete schwarze Flagge, die Jolly Roger, vor, verwegene Gestalten wie Edward Teach, besser bekannt als Blackbeard, und den namenlosen, unbeleckten Piraten, der wahrscheinlich Robert Louis Stevensons Vorbild für Long John Silver in Die Schatzinsel war.
Diese Geschichte zeigt von Grund auf, wie Seeleute aus den tödlichen Arbeitsbedingungen auf Handels- und Marineschiffen ausbrachen, zu Piraten wurden und an Bord ihrer eigenen Schiffe eine völlig andere Realität schufen, indem sie ihre Offiziere wählten, ihre Beute gerecht aufteilten und eine multinationale Sozialordnung aufrechterhielten. Das wirkliche Leben dieser bunt zusammengewürfelten Besatzung - zu der auch Frauen in Frauenkleidern, farbige Menschen und „Ausgestoßene aller Nationen“ gehörten - ist weitaus fesselnder als der zeitgenössische Mythos.
Aus der Hardcover-Ausgabe.