Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung des Lebens, der Arbeitsbedingungen und des sozioökonomischen Kontextes der Seeleute zwischen 1700 und 1750 und liefert wertvolle Erkenntnisse für Historiker, Ahnenforscher und alle, die sich für die maritime Kultur interessieren. Während viele Leser die detaillierte Recherche und die fesselnde Erzählweise loben, kritisieren einige die marxistische Perspektive des Autors und die Romantisierung der Piraterie.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit hervorragenden Quellen, darunter Admiralitätsaufzeichnungen und Tagebücher.
⬤ Umfassende Informationen über die maritime Kultur, das Leben der Seeleute, ihre Arbeitsbedingungen und die sozioökonomischen Faktoren, die sie beeinflussen.
⬤ Fesselnde Erzählung, die den Leser in ihren Bann zieht.
⬤ Enthält wertvolle Tabellen und Anhänge, die das historische Verständnis vertiefen.
⬤ Lehrreich und zum Nachdenken anregend, geeignet für Historiker und Ahnenforscher.
⬤ Die marxistische Perspektive des Autors mag nicht allen Lesern gefallen.
⬤ Einige fanden das Buch langatmig und nicht genau das, wonach sie suchten.
⬤ Kritik an der Romantisierung der Piraterie und der zu starken Vereinfachung komplexer historischer Erzählungen.
⬤ Einige Leser merkten an, dass das Buch zwar informativ ist, aber nicht die Themen abdeckt, die sie speziell gesucht haben.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Between the Devil and the Deep Blue Sea: Merchant Seamen, Pirates and the Anglo-American Maritime World, 1700-1750
Der einfache Seemann und der Pirat im Zeitalter der Seefahrt sind romantische historische Figuren, die in der Populärkultur der Neuzeit einen besonderen Platz einnehmen. Und doch sind uns diese kühnen Männer in vielerlei Hinsicht nur wenig bekannt.
Wie die meisten anderen armen Arbeiter der Vergangenheit haben sie nur wenige Berichte aus erster Hand über ihr Leben hinterlassen. Aber ihr Leben ist nicht unrettbar. In diesem Buch rekonstruiert Marcus Rediker anhand einer Vielzahl historischer Quellen (Gerichtsakten, Tagebücher, Reiseberichte und vieles mehr) die soziokulturelle Welt der angloamerikanischen Seeleute und Piraten, die in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts die Meere befuhren.
Rediker bereist den Nordatlantik und folgt den Seeleuten und ihren Schiffen entlang der pulsierenden Handelsrouten und in die rauen Hafenstädte. Er schildert das Leben am Wasser, wo sich Seeleute aus aller Welt in der Seemannsstadt mit ihren Bordellen, Bierstuben, Straßenschlägereien und dem Stadtgefängnis drängten. Seine Studie befasst sich mit dem natürlichen Terror, der unweigerlich die Existenz derjenigen prägte, die in kleinen, brüchigen Holzschiffen die unwirtlichen Ozeane der Welt befuhren.
Sie behandelt auch den von Menschenhand geschaffenen Terror - die harte Disziplin, die brutalen Auspeitschungen und die grausamen Hinrichtungen -, der eine zentrale Tatsache des Lebens auf See war. Rediker untersucht die Alltäglichkeiten der Seemannswelt: die monotone tägliche Arbeit, das Aushandeln von Lohnverträgen und das unzüchtige Singen, Tanzen und Geschichtenerzählen, die zu jeder Reise gehörten. Er analysiert auch die dramatischen Momente des Seemannsdaseins, wie Jack Tar während eines heftigen Sturms gegen Wind und Wasser kämpfte, wie er seinen "Bruder Tars" bei einer Meuterei oder einem Streik beistand und wie er seinen Hals riskierte, indem er sich einer Bande von Gesetzlosen unter der Jolly Roger, der berüchtigten Piratenflagge, anschloss.
Zwischen dem Teufel und dem tiefen blauen Meer konzentriert sich auf die Erfahrungen des Seemanns, um größere historische Themen wie den Aufstieg des Kapitalismus, die Entstehung der freien Lohnarbeit und das Wachstum einer internationalen Arbeiterklasse zu beleuchten. Diese epischen Themen waren eng mit den alltäglichen Hoffnungen und Ängsten der einfachen Seeleute verknüpft.