Bewertung:

Das Buch „Silence and Sacrifice“ (Schweigen und Opfer) bietet eine schön geschriebene ethnografische Analyse, die sich auf das Leben von fünf vietnamesischen Großfamilien konzentriert, die ihre Erfahrungen in der Nachkriegszeit verarbeiten. Es erforscht Themen wie Opfer, Liebe und die Komplexität kultureller Kontinuität durch die Brille der Alltagsethik.
Vorteile:Atemberaubend und anregend geschrieben, reich an ethnografischen Details, aufschlussreiche Analyse zu Opfer und Liebe, starker methodischer Ansatz, Beitrag zu größeren Diskursen in der psychologischen Anthropologie, regt zu tiefem Nachdenken an.
Nachteile:In der Rezension werden die Nachteile nicht ausdrücklich erwähnt, aber man könnte daraus schließen, dass die komplizierten Themen und die tiefgründige Analyse für einige Leser eine Herausforderung darstellen könnten.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Silence and Sacrifice: Family Stories of Care and the Limits of Love in Vietnam
Wie können Familien zusammenbleiben, wenn turbulente Kräfte sie auseinanderzureißen drohen? In diesem bahnbrechenden Buch, das auf mehr als einem Jahrzehnt Forschung in Vietnam basiert, untersucht Merav Shohet, was über Generationen hinweg mit Familien geschieht, die Imperialismus, Krieg und massive politische und wirtschaftliche Umwälzungen überleben.
Indem sie persönliche Opfer in den Mittelpunkt ihrer Geschichte stellt, erzählt Shohet von eindringlichen Erfahrungen mit Konflikten, Liebe und Verlust. Dabei stellt sie die Vorstellung in Frage, dass ein Opfer lediglich ein blutiges religiöses Ritual oder ein patriotischer Akt ist.
Heutzutage binden häusliche Opfer - die größtenteils von Frauen erbracht werden - Familienmitglieder auf prekäre Weise aneinander, indem sie das Leiden zum Schweigen bringen und übergreifende Geschlechter-, Alters-, Klassen- und politische Hierarchien naturalisieren. Diese intime Ethnographie überdenkt die alltägliche Ethik und zeigt, wie alltägliche Opferhandlungen Familienmitgliedern helfen, angesichts von Traumata und jahrzehntelangen dramatischen Veränderungen ein Gefühl der Kontinuität zu entwickeln.