Bewertung:

Das Buch „Silence and Sacrifice“ (Schweigen und Opfer) wird für seinen beeindruckenden Schreibstil und die tiefgreifende Analyse von Opfern und Alltagsethik im Leben vietnamesischer Familien in der Nachkriegszeit gelobt. Es zeigt die Komplexität kultureller Kontinuität und die moralischen Implikationen stiller Opfer auf und verdeutlicht die tiefgreifenden Auswirkungen alltäglicher Interaktionen.
Vorteile:⬤ Wunderschön geschrieben
⬤ reichhaltige ethnografische Geschichten
⬤ tiefgehende Analyse von Opfer und Liebe
⬤ Aufmerksamkeit für sprachliche und körperliche Interaktionen
⬤ Beitrag zur psychologischen Anthropologie
⬤ zum Nachdenken anregend und einprägsam.
Keine spezifischen Nachteile in der Rezension erwähnt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Silence and Sacrifice: Family Stories of Care and the Limits of Love in Vietnam
Wie können Familien zusammenbleiben, wenn turbulente Kräfte sie auseinanderzureißen drohen? In diesem bahnbrechenden Buch, das auf mehr als einem Jahrzehnt Forschung in Vietnam basiert, untersucht Merav Shohet, was über Generationen hinweg mit Familien geschieht, die Imperialismus, Krieg und massive politische und wirtschaftliche Umwälzungen überleben.
Indem sie persönliche Opfer in den Mittelpunkt ihrer Geschichte stellt, erzählt Shohet von eindringlichen Erfahrungen mit Konflikten, Liebe und Verlust. Dabei stellt sie die Vorstellung in Frage, dass ein Opfer lediglich ein blutiges religiöses Ritual oder ein patriotischer Akt ist.
Heutzutage binden häusliche Opfer - die größtenteils von Frauen erbracht werden - Familienmitglieder auf prekäre Weise aneinander, indem sie das Leiden zum Schweigen bringen und übergreifende Geschlechter-, Alters-, Klassen- und politische Hierarchien naturalisieren. Diese intime Ethnographie überdenkt die alltägliche Ethik und zeigt, wie alltägliche Opferhandlungen Familienmitgliedern helfen, angesichts von Traumata und jahrzehntelangen dramatischen Veränderungen ein Gefühl der Kontinuität zu entwickeln.