Bewertung:

Das Buch „Selfless Persons“ von Steven Collins bietet eine umfassende Analyse der buddhistischen Lehre von anatta, dem „Nicht-Selbst“, und untersucht sowohl ihre philosophischen Implikationen als auch ihre Relevanz in sozialwissenschaftlichen Kontexten. Während das Buch für seinen gründlichen wissenschaftlichen Ansatz gelobt wird, wird es auch für seine Interpretation zentraler buddhistischer Texte und Konzepte kritisiert, insbesondere in Bezug auf die Existenz des Selbst. Das Buch wird als dicht und akademisch rigoros bezeichnet, was es für allgemeine Leser weniger zugänglich macht.
Vorteile:⬤ Bietet eine eingehende wissenschaftliche Untersuchung der Anatta-Lehre im Buddhismus.
⬤ Setzt sich kritisch mit Theravada-Texten auseinander und trägt zum Verständnis der buddhistischen Metaphysik und Psychologie bei.
⬤ Pioniert einen neuen Ansatz in der Buddhologie, indem es linguistische und rhetorische Aspekte der Lehre analysiert.
⬤ Verschafft Klarheit über die historischen Debatten um die Interpretation des Selbst im Buddhismus.
⬤ Ist in einem akademischen Stil geschrieben, der für Laien schwierig zu verstehen sein könnte.
⬤ Ist mit dem Vorwurf konfrontiert, die buddhistische Sicht des Selbst falsch zu verstehen oder falsch darzustellen.
⬤ Kritisiert für seine „starre Tabu“-Prämisse in Bezug auf Diskussionen über das Selbst, die von einigen Gelehrten als fehlerhaft angesehen wird.
⬤ Einige Leser finden, dass es dem Buch an emotionalem Engagement mangelt und die Kritik an den buddhistischen Lehren übertrieben ist.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Selfless Persons: Imagery and Thought in Theravada Buddhism
Dieses Buch erklärt die buddhistische Lehre des annatt ("Nicht-Selbst"), die die Existenz eines Selbst, einer Seele oder einer dauerhaften Essenz im Menschen leugnet.
Der Autor setzt diese Lehre in Beziehung zu ihrem kulturellen und historischen Kontext, insbesondere zu ihrem brahmanischen Hintergrund. Er zeigt, wie die Tradition des Theravada-Buddhismus eine philosophische und psychologische Darstellung der persönlichen Identität auf der scheinbar unmöglichen Grundlage der Leugnung des Selbst konstruiert hat.
Obwohl der Schwerpunkt des Buches eindeutig auf der Philosophie liegt, bedient sich Dr. Collins einer Reihe von akademischen Disziplinen, insbesondere der Anthropologie, der Linguistik, der Soziologie und der vergleichenden Religionswissenschaft, um die "Tiefenstruktur" der buddhistischen Kultur und Vorstellungswelt zu ergründen und diese Lehren im Hinblick auf die westliche Ideengeschichte verständlich zu machen.