
Sensitive Witnesses: Feminist Materialism in the British Enlightenment
Kristin M. Girten erzählt eine neue Geschichte der feministischen Wissensproduktion im Zeitalter der Aufklärung, indem sie die britischen Philosophinnen untersucht, die ihre Autorität durch das Zelebrieren von zutiefst verkörperten Beobachtungen, Erfahrungen und Experimenten behaupteten.
Dieses Buch erforscht die feministisch-materialistische Praxis des sensiblen Beobachtens und entwirft eine alternative Geschichte der Entstehung der wissenschaftlichen Methode im achtzehnten Jahrhundert. Francis Bacon und andere männliche Naturphilosophen spielten den verkörperten Charakter ihrer Beobachtungen regelmäßig herunter. Sie präsentierten sich als bescheidene Zeugen, die von ihrer Umwelt losgelöst waren und Anspruch auf deren Beherrschung und Ausbeutung hatten. Im Gegensatz dazu behaupteten die von Girten aufgegriffenen Autorinnen und Philosophen, dass sie eng mit der Materie verwoben seien, und bekannten sich kühn zu ihrer wahrgenommenen engen Verbindung mit der materiellen Welt als Frauen. Girten zeigt, wie Lucy Hutchison, Margaret Cavendish, Aphra Behn, Eliza Haywood und Charlotte Smith sich von materialistischen Prinzipien inspirieren ließen, um weithin akzeptierte "bescheidene" Konventionen für die Ausübung und Vermittlung von Philosophie in Frage zu stellen.
Als Vorläuferinnen des heutigen feministischen Materialismus erkannten diese Denkerinnen die Verwandtschaft von menschlicher und nicht-menschlicher Natur und schlugen eine zugänglichere, integrativere Version der Wissenschaft vor. Girten argumentiert überzeugend, dass unser Verständnis des aufklärerischen Denkens die Visionen dieser sensiblen Zeuginnen einer alternativen wissenschaftlichen Methode berücksichtigen muss, die von einer tiefen Verbundenheit mit der natürlichen Welt geprägt ist.