Sex nach dem Faschismus: Erinnerung und Moral in Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert

Bewertung:   (4,0 von 5)

Sex nach dem Faschismus: Erinnerung und Moral in Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert (Dagmar Herzog)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das rezensierte Buch untersucht die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Sexualität der Deutschen von der Weimarer Zeit bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Es bietet eine gründliche Untersuchung der sich verändernden sexuellen Normen und Einstellungen und stellt gleichzeitig weit verbreitete Überzeugungen in Frage. Das Buch ist wissenschaftlich gut recherchiert und enthält Originalquellen, was es zu einem wichtigen Beitrag zum historischen Diskurs macht.

Vorteile:

Faszinierende und ausgewogene Analyse der Sexualität während und nach dem Nationalsozialismus.
Gut recherchiert mit Originalquellen und bisher nicht verfügbaren Dokumenten.
Fesselnder Schreibstil, der sowohl Laien als auch Fachleute anspricht.
Wichtiges historisches Korrektiv, das neue Diskussionen über Sexualität und öffentliche Politik eröffnet.
Hochwertige Illustrationen und innovative Perspektiven.

Nachteile:

Könnte für Gelegenheitsleser ohne fundierte Kenntnisse der Geschichte zu komplex sein.
Einige Rezensenten fanden es vergesslich oder sagten, sie hätten nicht viele Informationen behalten.
Es fehlt eine gründliche Untersuchung der Einflüsse und psychologischen Aspekte der sexuellen Normen im Laufe der Zeit.
Bestimmte Themen, wie die Verbindung zwischen brutaler Unmenschlichkeit und sexueller Freiheit, werden nicht eingehend behandelt.

(basierend auf 5 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Sex After Fascism: Memory and Morality in Twentieth-Century Germany

Inhalt des Buches:

Wie ist das Verhältnis zwischen sexueller und anderer Politik? Nur wenige Gesellschaften haben sich dieses Rätsel so eindringlich oder so beunruhigend gestellt wie das nationalsozialistische Deutschland. Was genau war die Sexualpolitik des Nationalsozialismus? War sie für alle repressiv, oder wurde einigen Personen und Gruppen sexuelle Freiheit gewährt, während andere verfolgt, gequält und getötet wurden? Wie lässt sich die Entwicklung der Nachkriegsinterpretationen der Sexualpolitik des Nationalsozialismus verstehen? Was ist von der Tatsache zu halten, dass Wissenschaftler von den 1960er Jahren bis heute routinemäßig behauptet haben, das Dritte Reich sei sexfeindlich gewesen?

Als Antwort auf diese und andere Fragen rekonstruiert Sex nach dem Faschismus zentrale Themen der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts grundlegend. Jahrhunderts grundlegend neu. Unter anderem verändert es die Art und Weise, wie wir die enorme Anziehungskraft des NS-Regimes und das Wesen des Antisemitismus, die Rolle des Christentums bei der Konsolidierung des postfaschistischen Konservatismus im Westen, die gegenkulturellen Rebellionen der 1960er bis 1970er Jahre sowie die Verhandlungen zwischen Regierung und Bürgerschaft im ostdeutschen Kommunismus verstehen. Beginnend mit einer neuen Interpretation der Sexualpolitik des Dritten Reiches und endend mit den Revisionen der deutschen Vergangenheit, die durch den Zusammenbruch des Kommunismus ermöglicht wurden, untersucht Sex nach dem Faschismus die eng miteinander verflochtenen Geschichten von Kapitalismus und Kommunismus, Vergnügen und staatlicher Politik, religiöser Erneuerung und säkularisierenden Trends.

Jahrhunderts und untersucht Themen wie Empfängnisverhütung, Pornografie und Theorien der sexuellen Orientierung. Sex nach dem Faschismus zeigt auch, wie die Deutschen die Sexualität zu einem zentralen Ort für den Umgang mit der Erinnerung und dem Erbe des Nationalsozialismus und des Holocausts machten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780691130392
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2007
Seitenzahl:368

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