Bewertung:

Shuggie Bain, der Debütroman von Douglas Stuart, schildert das schwierige Leben des jungen Hugh „Shuggie“ Bain, der im Glasgow der 1980er Jahre in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und vor allem den Kampf seiner alkoholkranken Mutter bewältigt. Die Erzählung wirft einen schonungslosen Blick auf Co-Abhängigkeit, Sucht und die Auswirkungen sozioökonomischer Bedingungen auf das persönliche Leben und ruft bei den Lesern ein breites Spektrum an emotionalen Reaktionen hervor. Obwohl die Charaktere sehr gut ausgearbeitet sind, kann sich die Geschichte düster und unendlich anfühlen, was zu gemischten Gefühlen bezüglich der Gesamtaussage führt.
Vorteile:Das Buch wird für seine starke Charakterentwicklung, die emotionale Tiefe und die realistische Darstellung des Alkoholismus und seiner Auswirkungen auf die Familiendynamik gelobt. Douglas Stuarts anschaulicher, rauer Schreibstil und seine lebendigen Bilder helfen den Lesern, sich mit den Charakteren und ihren Kämpfen zu identifizieren. Vielen Lesern fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, und sie beschrieben es als eine kraftvolle, einfühlsame Erkundung menschlicher Erfahrungen und der Widerstandsfähigkeit im Angesicht von Widrigkeiten.
Nachteile:Mehrere Leser empfanden die Thematik des Buches als überwältigend düster und beschrieben es als „deprimierend“ und „verstörend“ mit einem unbefriedigenden Mangel an Auflösung. Die starke Verwendung des schottischen Dialekts könnte für manche eine Herausforderung darstellen und das Buch manchmal schwer lesbar machen. Darüber hinaus wird in einigen Kritiken hervorgehoben, dass Shuggie zwar im Mittelpunkt steht, seine Figur aber manchmal gegenüber der Geschichte seiner Mutter Agnes als zweitrangig empfunden wird, was zu dem Eindruck führt, dass ihre Erzählung die seine überschattet.
(basierend auf 1730 Leserbewertungen)
Shuggie Bain: A Novel (Booker Prize Winner)
Shuggie Bain ist die unvergessliche Geschichte des jungen Hugh "Shuggie" Bain, eines süßen und einsamen Jungen, der seine Kindheit in den 1980er Jahren in heruntergekommenen Sozialwohnungen in Glasgow, Schottland, verbringt. Die Politik Thatchers hat Ehemänner und Söhne arbeitslos gemacht, und die berüchtigte Drogenepidemie der Stadt steht in den Startlöchern.
Shuggies Mutter Agnes geht einen eigenwilligen Weg: Sie ist Shuggies Leitstern, aber eine Last für ihn und seine Geschwister. Sie träumt von einem Haus mit eigener Eingangstür, während sie die Seiten des Freemans-Katalogs durchblättert und ein wenig Glück auf Kredit bestellt, irgendetwas, das ihr graues Leben aufhellt. Verheiratet mit einem schäkernden Taxifahrer, bewahrt Agnes ihren Stolz, indem sie gut aussieht - ihr Bienenstock, ihr Make-up und ihre perlweißen falschen Zähne vermitteln das glamouröse Bild einer Elizabeth Taylor aus Glasgow. Aber unter der Oberfläche findet Agnes immer mehr Trost im Alkohol, und sie versäuft den Löwenanteil der wöchentlichen Sozialhilfe - alles, wovon die Familie leben muss - in Dosen mit extrastarkem Lagerbier, die sie in Handtaschen versteckt und in Teetassen gießt. Agnes' ältere Kinder finden ihre eigenen Wege, um sich von ihrer Mutter zu distanzieren, und überlassen Shuggie die Pflege, während sie zwischen Alkoholexzessen und Nüchternheit schwankt. Shuggie kämpft unterdessen darum, irgendwie der normale Junge zu werden, der er unbedingt sein möchte, aber jeder hat erkannt, dass er "nicht richtig" ist, ein Junge mit einem Geheimnis, das alle außer ihm sehen können. Agnes unterstützt ihren Sohn, aber ihre Sucht hat die Macht, jeden in ihrem Umfeld in den Schatten zu stellen - sogar ihren geliebten Shuggie.
Shuggie Bain ist eine herzzerreißende Geschichte über Sucht, Sexualität und Liebe und ein episches Porträt einer Arbeiterfamilie, wie man es in der Belletristik nur selten findet. Es erinnert an die Werke von Douard Louis, Alan Hollinghurst, Frank McCourt und Hanya Yanagihara und ist das fulminante Debüt einer brillanten Schriftstellerin, die eine kraftvolle und wichtige Geschichte zu erzählen hat.