Sklaverei, Abolitionismus und die Ethik der biblischen Gelehrsamkeit

Bewertung:   (4,1 von 5)

Sklaverei, Abolitionismus und die Ethik der biblischen Gelehrsamkeit (Hector Avalos)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch von Dr. Hector Avalos setzt sich kritisch mit der biblischen Befürwortung der Sklaverei und ihren ethischen Implikationen auseinander. Er argumentiert, dass die Bibel die Sklaverei historisch unterstützt hat, und stellt die Vorstellung in Frage, dass das Christentum eine bedeutende Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei gespielt hat. Sein detaillierter wissenschaftlicher Ansatz bietet eine gründliche Analyse der biblischen Texte und des historischen Kontextes der Sklaverei und kommt zu dem Schluss, dass die moderne Gesellschaft die biblische Ethik aufgeben sollte.

Vorteile:

Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine gründliche, wissenschaftliche Kritik der biblischen Texte zur Sklaverei. Avalos präsentiert überzeugende Argumente und Gegenargumente zu den traditionellen christlichen Sichtweisen und regt die Leser zum kritischen Denken an, insbesondere die Christen. Das Buch gilt als Pflichtlektüre für alle, die sich ernsthaft mit biblischer Ethik befassen.

Nachteile:

Einige Leser finden Avalos' Ton übermäßig kritisch und leidenschaftlich, was seine wissenschaftliche Objektivität untergraben könnte. Kritiker argumentieren, dass er nuancierte Interpretationen von Bibeltexten übersehen und die Komplexität des historischen Kontextes der Sklaverei nicht berücksichtigen könnte. Außerdem sind einige der Meinung, dass er dem Christentum gegenüber voreingenommen ist, was sich auf seine Analysen auswirkt.

(basierend auf 4 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Slavery, Abolitionism, and the Ethics of Biblical Scholarship

Inhalt des Buches:

In dieser äußerst umfangreichen und faszinierenden Studie kritisiert Avalos die gängige Behauptung, die Abschaffung der Sklaverei sei zu einem großen Teil auf den Einfluss der biblischen Ethik zurückzuführen. Eine solche Behauptung, so argumentiert er, ist charakteristisch für ein breiteres Phänomen in der Bibelwissenschaft, die sich darauf konzentriert, die in den biblischen Texten vorkommenden ethischen Normen zu verteidigen, anstatt sie zu beschreiben.

Im ersten Teil seiner Kritik untersucht Avalos, wie moderne Gelehrte die vermeintliche Überlegenheit der biblischen Ethik um den Preis der Verharmlosung oder Ignorierung vieler ähnlicher Merkmale in den alten Kulturen des Nahen Ostens gepriesen haben. Zu diesen Merkmalen gehören Manumission, feste Dienstzeiten, familiäre Rechte und egalitäre Kritiken an der Sklaverei. Gleichzeitig hat die moderne Wissenschaft die Standardinstrumente der Bibelexegese eingesetzt, um die ethisch negativen Implikationen vieler biblischer Hinweise auf die Sklaverei zu minimieren.

Der zweite Teil des Buches konzentriert sich darauf, wie die Bibel im Laufe der christlichen Geschichte zur Aufrechterhaltung und Ausweitung der Sklaverei verwendet wurde. Insbesondere bietet Avalos detaillierte Studien päpstlicher Dokumente, die zur Verteidigung der Haltung der Kirche zur Sklaverei verwendet wurden.

Erörterungen von Gregor von Nyssa, Aquin und Luther zeigen, dass sie nicht die Verfechter der Freiheit waren, als die sie oft dargestellt werden. Avalos' genaue Lektüre der Schriften bedeutender Abolitionisten wie Granville Sharp, William Wilberforce und Frederick Douglass zeigt, dass die Bibel immer weniger zur Unterstützung des Abolitionismus eingesetzt wurde. Die Bibelwissenschaftler haben nur selten erkannt, dass die Befürworter der Sklaverei die Bibel ebenso wirksam einsetzen konnten.

Avalos zufolge war einer der komplexen Faktoren, die zur Abschaffung der Sklaverei führten, die Abkehr von der Bibel als ethischer Autorität. Der Fall der biblischen Haltung zur Sklaverei ist nur ein Beleg dafür, wie ungeeignet die Bibel als ethisches Handbuch für die moderne Welt ist.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781907534287
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover

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