Bewertung:

In den Rezensionen wird das Buch von Kyle Harper als bedeutender Beitrag zum Verständnis der römischen Sklaverei und Sozialgeschichte hervorgehoben. Es wird für seine gründliche Recherche, aufschlussreiche Analyse und wortgewandte Darstellung gelobt, die einen umfassenden Überblick über die Institution der Sklaverei und ihre Auswirkungen auf die römische Gesellschaft bietet. Mehrere Rezensenten weisen jedoch darauf hin, dass das Buch dicht und anspruchsvoll sein kann, was es für Gelegenheitsleser weniger zugänglich macht.
Vorteile:⬤ Außergewöhnliche Forschung auf der Grundlage von Originaldokumenten
⬤ gut geschrieben und fesselnd
⬤ stellt traditionelle Ansichten über die römische Sklaverei in Frage
⬤ liefert einen detaillierten sozialen Kontext
⬤ beleuchtet Verbindungen zu zeitgenössischen gesellschaftlichen Themen
⬤ stellt die Rolle der Frauen im Sklavensystem wieder her.
⬤ Schwieriger und dichter akademischer Text
⬤ könnte für Gelegenheitsleser nicht angenehm sein
⬤ wird von einigen als langweilig und langatmig empfunden
⬤ ist eher für Gelehrte als für das allgemeine Publikum geeignet.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Slavery in the Late Roman World, AD 275-425
Ausgehend von der reichen historischen Überlieferung der Spätantike und unter Anwendung ausgefeilter Methoden der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wird in diesem Buch das Ende der römischen Sklaverei neu interpretiert.
Kyle Harper stellt die traditionellen Interpretationen eines Übergangs von der Antike zum Mittelalter in Frage und argumentiert stattdessen, dass ein tiefer Graben durch die „Spätantike“ verläuft, der das römische Sklavensystem von seinen frühmittelalterlichen Nachfolgern trennt. Dabei geht er auf die wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Dimensionen der antiken Sklaverei ein und legt die derzeit umfassendste analytische Abhandlung über ein vormodernes Sklavensystem vor.
Bei der Durchforstung der spätantiken Überlieferung hat er eine Fülle von neuem Material entdeckt, das neue Einblicke in das antike Sklavensystem gewährt, darunter die Rolle der Sklaverei in der Landwirtschaft und der Textilproduktion, ihre Beziehung zur sexuellen Ausbeutung und die Dynamik der sozialen Ehre. Indem er die Vitalität der Sklaverei bis ins vierte Jahrhundert hinein nachweist, zeigt der Autor, dass das Christentum inmitten einer echten Sklavengesellschaft triumphierte.