Bewertung:

Das Buch „Whitman: America's Poet and Champion of Democracy“ von Mark Edmundson bietet eine durchdachte Einführung in Walt Whitmans Poesie, insbesondere in das „Song of Myself“. Der Autor hebt Whitmans Liebe zu Amerika und zur Demokratie hervor und macht den komplexen Dichter für den Leser zugänglicher. Das Buch enthält die vollständige Fassung des „Song of Myself“ von 1855, so dass sich die Leser neben Edmundsons Erkenntnissen auch mit dem Gedicht auseinandersetzen können. Die Rezensenten schätzen die Klarheit, die Durchdachtheit und den Kontext, den Edmundson liefert, und halten das Buch für eine ausgezeichnete Quelle für alle, die Whitman verstehen wollen.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und klare Einführung in Whitman
⬤ enthält 'Song of Myself' als Referenz
⬤ bietet wertvolle Einblicke und Kontext über Whitman und seine demokratischen Ideale
⬤ inspirierend und warmherzig
⬤ sehr empfehlenswert sowohl für Poesie-Enthusiasten als auch für Neueinsteiger.
Manche mögen die Poesie als Herausforderung empfinden; der thematische Schwerpunkt auf der Demokratie mag nicht alle Leser ansprechen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Song of Ourselves: Walt Whitman and the Fight for Democracy
Mitten in der Krise der Demokratie können wir viel von Walt Whitmans Weg zum egalitären Selbst lernen.
Walt Whitman wusste eine Menge über Demokratie, was wir nicht wissen. Das meiste dieses Wissens ist in einem einzigen beeindruckenden Gedicht konzentriert, dem Lied von mir selbst.
Der angesehene Kultur- und Literaturwissenschaftler Mark Edmundson bietet eine kühne Lesart des Gedichts von 1855, das hier in seiner Gesamtheit enthalten ist. Er sieht in dem Gedicht die Entstehung und Entwicklung eines demokratischen Geistes, sowohl für den Einzelnen als auch für die Nation. Whitman brach mit der Literatur der Vergangenheit, die er als „feudal“ ansah und die vom Adel und den Großen besessen war. Er wollte stattdessen das Gewöhnliche und Alltägliche feiern. Song of Myself tut dies, indem es die Bedingungen für demokratische Identität und Kultur in Amerika festlegt. Das Werk schildert das Drama der Entwicklung zu einem egalitären Individuum, in dem der Dichter zu Wissen und Glück aufsteigt, indem er sich mit den größten Hindernissen auf dem Weg zu einem demokratischen Selbst konfrontiert und diese überwindet. Im Laufe seiner Reise setzt sich der Dichter mit Gott und Jesus, mit Körper und Seele, mit der Liebe der Könige, der Angst vor den Armen und der Angst vor dem Tod auseinander. Das Bewusstsein des Dichters erweitert sich; er kann mehr sehen, mehr begreifen und mehr lehren.
In Edmundsons Darstellung endet Whitmans großes Gedicht nicht mit seiner letzten Zeile. Sieben Jahre nach der Veröffentlichung des Gedichts ging Whitman zur Arbeit in Krankenhäusern, wo er die Verwundeten, Kranken und Sterbenden des Bürgerkriegs pflegte. So wurde er im Leben zu dem demokratischen Menschen, den er in seiner Kunst prophezeit hatte. Auch heute noch gibt uns diese Prophezeiung Worte, Gedanken und Gefühle, die den demokratischen Geist des Selbst und der Nation nähren.