
Sovereign Thought: The Philosopher & the Kingdom: From Ancient Greece to the Arthaśāstra
Alles hat einen Ursprung, und die Entstehung der Zivilisation bildet da keine Ausnahme. Für die westliche Kultur enthält die rudimentäre Epoche der kulturellen Geburt in Griechenland das beste archäologische Erbe der gesellschaftlichen Entwicklung, das von den Gelehrten akribisch bewahrt wird.
Ebenso beispiellos ist der spektakuläre Aufstieg von Chanakya/Kautilya und des Maurya-Reiches in Indien, das zu den erstaunlichsten politischen Systemen der Antike gehört und bis heute weltweit einen enormen Einfluss ausübt.
Sowohl die griechische als auch die indische Zivilisation haben durch Sokrates, Platon und Chanakya/Kautilya ein bleibendes Erbe hinterlassen. Im Westen gilt Platon (und damit auch Sokrates) als der einflussreichste Philosoph der Geschichte, und zwar so sehr, dass viele philosophische Konzepte lediglich "Fußnoten zu Platon" sind.
Nicht minder groß ist der Einfluss von Chanakya, dessen Ideen noch heute studiert werden. Im Westen wird Chanakya aufgrund seiner politischen Abhandlung, dem Arthashastra, oft als der "indische Machiavelli" bezeichnet.
Dementsprechend ist das Buch in zwei Abschnitte unterteilt - der eine beschreibt den Aufstieg und Fall der griechischen Aristokratie und die philosophischen Konzepte, auf die sich dies bezieht: die Prinzipien von aret, tim und hybris.
Der zweite Abschnitt umreißt das Konzept des heiligen Königtums in Indien, das aus der vedischen Tradition stammt und von Chanakya fortgeführt wird, der ältere Ideen wiederbelebt und erneuert.
Sowohl Sokrates als auch Chanakya haben etwas Legendäres an sich, das zuweilen eher an Mythologie als an Sterblichkeit grenzt, so groß ist ihr Einfluss. Sie sind jedoch auch viel komplexer, als es ein flüchtiger Blick vermuten ließe, und weisen eine außergewöhnliche Tiefe des Charakters und geistige Qualitäten auf, die in diesem Buch erläutert werden.