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Spacing Debt: Obligations, Violence, and Endurance in Ramallah, Palestine
In Spacing Debt zeigt Christopher Harker, dass finanzielle Verschuldung ebenso ein räumliches wie ein zeitliches und soziales Phänomen ist. Harker zeichnet das Entstehen von Schulden in Ramallah nach 2008 als Teil der Finanzialisierung der palästinensischen Wirtschaft unter dem israelischen Siedlerkolonialismus nach.
Schulden tragen zu Prozessen bei, durch die Palästinenser wirtschaftlich instabil und untergeordnet gehalten werden. Er stützt sich ausführlich auf Berichte von Einwohnern über ihr Leben mit der Explosion der persönlichen Schulden, um die Verflechtung von Verbraucherkrediten mit anderen obligatorischen Beziehungen zwischen Familie, Freunden und Institutionen aufzuzeigen. Harker bietet eine neue geografische Theorie der Verschuldung und zeigt, wie sich die Verschuldung auf den städtischen Raum auswirkt, einschließlich der Bewegung von Körpern durch die Stadt, lokalisierter Ökonomien und der mit der Besetzung verbundenen politischen Gewalt.
Indem sie kulturelle und urbane Vorstellungen mit monetären Schulden ins Gespräch bringt, zeigt Harker, wie Schulden selbst zu einer langsamen Gewalt werden, die in das Alltagsleben der Bürger eingebettet ist. Schulden sind jedoch auch ein Mittel, mit dem Palästinenser Ausdauer üben und sich kreativ an das Leben unter der Besatzung anpassen.