Bewertung:

Das Buch bietet einen gründlichen und gut recherchierten Überblick über Japans Nachrichtendienste, ihre historische Entwicklung und ihre Interaktion mit der Sicherheitspolitik. Es bietet zwar wertvolle Einblicke, insbesondere im Zusammenhang mit Japans globaler Rolle und seinem Verteidigungshaushalt, wird aber wegen seines trockenen Schreibstils und einiger potenziell voreingenommener moderner Referenzen kritisiert, die seine Glaubwürdigkeit insgesamt beeinträchtigen könnten.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ, bietet es wertvolle Einblicke für Wissenschaftler, die sich für Japans Geheimdienst und Sicherheitsapparat interessieren
⬤ detaillierte und gründliche Untersuchung historischer und aktueller Themen
⬤ gute elektronische Formatierung.
⬤ Trockener und technischer Schreibstil, der möglicherweise nicht alle Leser anspricht
⬤ einige Teile werden als zu wenig erzählerisch empfunden
⬤ Verweise auf die aktuelle Politik, insbesondere auf Trump, stellen die Glaubwürdigkeit in Frage.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Special Duty: A History of the Japanese Intelligence Community
Die Vorkriegsgeschichte des japanischen Nachrichtendienstes zeigt, dass es verheerende Folgen haben kann, wenn man über viel Macht verfügt, aber nur wenig Einblick hat. Die Nachkriegsgeschichte - eine Geschichte begrenzter japanischer Macht trotz wachsender Einsicht - war ebenfalls problematisch für die nationale Sicherheit.
In Special Duty seziert Richard J. Samuels die faszinierende Geschichte des japanischen Geheimdienstes. Er untersucht die Auswirkungen der Veränderungen im strategischen Umfeld, des technologischen Wandels und der Misserfolge der Vergangenheit und geht der Frage nach, warum Japan eine solche Achterbahnfahrt bei der Sammlung und Analyse nachrichtendienstlicher Informationen durchgemacht hat.
Er kommt zu dem Schluss, dass die Höhen und Tiefen des vergangenen Jahrhunderts - in Verbindung mit wachsenden Unsicherheiten im regionalen Sicherheitsumfeld - die japanische Führung davon überzeugt haben, wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht zwischen Macht und Einsicht herzustellen. Anhand von Beispielen übermäßiger Hybris und lähmender bürokratischer Konkurrenz vor dem Asien-Pazifik-Krieg, der unvermeidlichen Abhängigkeit von US-Mitteln und der Sensibilität der Bevölkerung für Sicherheitsfragen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der verspäteten Übernahme von Bildverarbeitungs- und Cybertechnologien beleuchtet Samuels' kühnes Buch die jahrhundertelange Geschichte von Japans Kämpfen um die Entwicklung einer voll funktionsfähigen und effektiven Nachrichtendienstkapazität und macht deutlich, dass die japanische Führung begonnen hat, die Nachrichtendienste ihres Landes neu zu erfinden.