Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Varieties of Environmentalism: Essays North and South
Bis vor kurzem waren die Studien über die Umweltbewegung stark auf die nordatlantische Welt ausgerichtet. Unter Historikern und Soziologen herrschte die Annahme vor, dass die Sorge um Themen wie Umweltschutz oder biologische Vielfalt ausschließlich den wohlhabenden Menschen im Westen vorbehalten sei: der ultimative Luxus der Konsumgesellschaft.
Die Bürger der ärmsten Länder der Welt, so die gängige Meinung, hätten nichts von Umweltbelangen zu gewinnen; sie seien "zu arm, um grün zu sein", und kümmerten sich um das dringendere Geschäft des Überlebens. Dennoch sind in den letzten Jahrzehnten in einigen der ärmsten Länder Asiens und Lateinamerikas starke Umweltbewegungen entstanden, wenn auch mit ganz anderen Ursprüngen und Ausdrucksformen als ihre westlichen Pendants. In Varieties of Environmentalism versuchen Guha und Matinez-Alier, die Werte und die Ausrichtung des Umweltbewusstseins der Armen zu artikulieren und die gegensätzlichen Prioritäten des Südens und des Nordens zu untersuchen, die auf dem Erdgipfel in Rio 1992 so dramatisch deutlich wurden.
Auch Aufsätze über die "Ökologie des Wohlstands" sind enthalten, in denen so typisch westliche Phänomene wie der "Kult der Wildnis" und die Bewegung für Umweltgerechtigkeit in einen Kontext gestellt werden. Anhand einer Kombination aus Archiv- und Felddaten werden.
Das Buch präsentiert Analysen von Umweltkonflikten und -ideologien in vier Kontinenten: Nord- und Südamerika, Asien und Europa. Die Autoren stellen das Wesen und die Geschichte der Umweltbewegungen in einem ganz neuen Licht dar, in dem die Themen und die dahinter stehenden Prozesse klarer werden.
Sie bieten auch eine Neubewertung dreier bahnbrechender Persönlichkeiten, Gandhi, Georgescu-Roegen und Mumford, deren Vermächtnis zu einem größeren kulturübergreifenden Verständnis innerhalb der Umweltbewegungen beitragen kann.