Bewertung:

Clare Carlisles „Spinozas Religion: A New Reading of the Ethics“ bietet eine wissenschaftliche und dennoch zugängliche Interpretation von Spinozas Philosophie, die sich insbesondere auf seine theologischen Ansichten konzentriert. Das Buch wird für seinen Tiefgang, seine Klarheit und seinen fesselnden Schreibstil geschätzt, der Spinozas Gedanken auf eine Weise darstellt, die zum Nachdenken über Spiritualität und religiöse Identität anregt.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und gründlich recherchiert und vermittelt Klarheit und Tiefe über Spinozas Ideen. Carlisles leidenschaftlicher Enthusiasmus für das Thema schimmert durch und macht den Text fesselnd. Er bietet eine neue Perspektive, die von den Lesern geschätzt wird, regt die Leser an, über ihre eigenen Glaubenssysteme nachzudenken, und ist für alle, die sich für Philosophie und Spinozas Werke interessieren, sehr zu empfehlen.
Nachteile:Manche Leser empfinden das Buch als dicht und schwierig, vor allem in den späteren Abschnitten, denen es vielleicht an der gleichen Energie und Klarheit fehlt wie den früheren. Kritiker weisen darauf hin, dass die Analyse einige historische Zusammenhänge außer Acht lässt und dass einige von Spinozas komplexeren Ideen, insbesondere in Bezug auf die Ewigkeit und das religiöse Leben, ungelöste Fragen aufwerfen.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Spinoza's Religion: A New Reading of the Ethics
Eine kühne Neubewertung von Spinoza, die seine kraftvolle, umfassende Vision von Religion für die Moderne offenbart
Spinoza wird weithin entweder als gottesfürchtiger Atheist oder als gottvergessener Pantheist angesehen, aber Clare Carlisle sagt, dass er keines von beiden war. In Spinozas Religion legt sie eine kühne Interpretation von Spinoza vor, indem sie sein Meisterwerk, die Ethik, auf klare Weise neu liest. Carlisle stellt die Frage der Religion in den Mittelpunkt, weigert sich aber, den Spinozismus zum Christentum zu bekehren, und zeigt, dass das "Sein in Gott" Spinozas Metaphysik und Ethik vereint. Spinozas Religion entfaltet eine kraftvolle, allumfassende philosophische Vision für das moderne Zeitalter - eine, die auf der tiefgreifenden Frage beruht, wie man ein freudiges, vollständig menschliches Leben führen kann.
Wie Spinoza selbst passt auch die Ethik in keine vorgefertigte religiöse Kategorie. Carlisle zeigt jedoch, wie sie sich auf erstaunlich originelle Weise mit der Frage der Religion auseinandersetzt und sowohl kritisch als auch konstruktiv auf den vielfältigen, weitgehend christlichen Kontext reagiert, in dem Spinoza lebte und arbeitete. Die Philosophie selbst, so wie Spinoza sie praktizierte, wurde zu einem spirituellen Unterfangen, das seine Hingabe an eine wahrhaftige, tugendhafte Lebensweise zum Ausdruck brachte. Carlisle bietet verblüffende neue Einblicke in Spinozas berühmt-rätselhafte Ideen über das ewige Leben und die intellektuelle Liebe zu Gott und enthüllt eine spinozistische Religion, die Selbsterkenntnis, Begehren, Praxis und ein verkörpertes ethisches Leben integriert, um unser "höchstes Glück" zu erreichen - die Ruhe in Gott.
Mit den Augen von Carlisle betrachtet, fordert uns die Ethik dazu auf, nicht nur Spinoza, sondern auch die Religion selbst zu überdenken.