Bewertung:

Das Buch von Christiansen und Chater bietet eine aufschlussreiche Untersuchung der Sprachevolution, die die traditionellen Chomskyanischen Ansichten in Frage stellt und eine nuancierte Perspektive auf die Wechselwirkungen zwischen Sprache, Kognition und Kultur bietet. Es präsentiert gut recherchierte Argumente und regt gleichzeitig eine Debatte über zentrale Fragen der Linguistik an, insbesondere über die genetischen Grundlagen des Spracherwerbs.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, präsentiert klare Argumente und erhellende Tabellen und Diagramme. Es stellt überholte Paradigmen in Frage und bietet eine integrierte Sicht auf die Linguistik, die Spracherwerb, -verarbeitung und -entwicklung umfasst. Der Leser schätzt die Einblicke in die dynamische Natur der Sprache als kulturelles Produkt, das vom Gehirn geformt wird, sowie die Argumente für Theorien, die für künftige linguistische Studien von zentraler Bedeutung sein könnten.
Nachteile:Einige Leser werden mit den Schlussfolgerungen der Autoren nicht einverstanden sein, insbesondere was das Fehlen eines genetischen Sprachlernorgans betrifft, was die Meinungen in der linguistischen Gemeinschaft polarisieren könnte. Andere könnten der Meinung sein, dass das Buch bestimmte Aspekte des tierischen Sprachverständnisses und der historischen Entwicklung der Sprachmaschinen nicht angemessen behandelt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Creating Language: Integrating Evolution, Acquisition, and Processing
Ein Werk, das die tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen der Entwicklung, dem Erwerb und der Verarbeitung von Sprache aufzeigt und einen neuen integrativen Rahmen für die Sprachwissenschaften vorschlägt.
Die Sprache ist ein Markenzeichen der menschlichen Spezies.
Die Flexibilität und uneingeschränkte Ausdrucksfähigkeit unserer sprachlichen Fähigkeiten ist in der biologischen Welt einzigartig. In diesem Buch argumentieren Morten Christiansen und Nick Chater, dass wir, um dieses erstaunliche Phänomen zu verstehen, betrachten müssen, wie Sprache entsteht: Moment für Moment, bei der Erzeugung und dem Verständnis einzelner Äußerungen.
Jahr für Jahr, wenn neue Sprachschüler Sprachkenntnisse erwerben.
Und von Generation zu Generation, wenn sich Sprachen im Laufe der kulturellen Evolution verändern, aufspalten und verschmelzen. Christiansen und Chater schlagen einen revolutionären neuen Rahmen für das Verständnis der Entwicklung, des Erwerbs und der Verarbeitung von Sprache vor und bieten eine integrierte Theorie darüber, wie die Entstehung von Sprache über diese verschiedenen Zeitskalen hinweg miteinander verwoben ist.
Christiansen und Chater argumentieren, dass die gängigen generativen Ansätze zur Sprache keine überzeugenden Erklärungen für die Entwicklung, den Erwerb und die Verarbeitung von Sprache liefern. Ihre eigene Darstellung stützt sich auf wichtige Entwicklungen in der gesamten Sprachwissenschaft, einschließlich der statistischen natürlichen Sprachverarbeitung, der Theorie der Lernfähigkeit, der Computermodellierung und psycholinguistischer Experimente mit Kindern und Erwachsenen. Christiansen und Chater gehen auch auf einige der wichtigsten Implikationen ihres theoretischen Ansatzes für unser Verständnis der Funktionsweise von Sprache ein und bieten alternative Erklärungen für bestimmte Aspekte der Sprache an, darunter die Struktur des Wortschatzes, die Bedeutung der Erfahrung bei der Sprachverarbeitung und die Natur der rekursiven Sprachstruktur.