Bewertung:

Zoe Wicombs Roman „Stillleben“ ist eine nachdenklich stimmende und vielschichtige Erkundung von Literaturgeschichte und Identität, die sich um das Leben des schottischen Dichters Thomas Pringle dreht. Die Erzählung wechselt zwischen verschiedenen historischen und fiktiven Charakteren, wobei der Schwerpunkt auf den Perspektiven derjenigen liegt, die von Pringles Vermächtnis betroffen sind, und wirft wichtige Fragen über Biografie, Darstellung und die Komplexität des Erzählens auf.
Vorteile:Das Buch wird als faszinierend, fesselnd und provokativ beschrieben. Es bietet eine anregende und komplexe Geschichte und ist gleichzeitig schnell und leicht zu lesen. Wicombs Schreibstil wird als prägnant und fesselnd beschrieben, mit gut gezeichneten Charakteren und einer geschickt konstruierten Erzählung. Die Leserinnen und Leser schätzen die Nachdenklichkeit und die Tiefe der Auseinandersetzung mit größeren gesellschaftlichen Themen in diesem Roman.
Nachteile:Manche Leser könnten die Struktur des Romans aufgrund der wechselnden Standpunkte und der fehlenden Konzentration auf Pringle selbst als kompliziert empfinden. Die vielen Erzählebenen und die Filterung durch verschiedene Figuren könnten als verwirrend oder als Ablenkung von einer geradlinigen historischen Biografie empfunden werden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Still Life
Ein verblüffend origineller neuer Roman der Windham-Campbell-Preisträgerin, der sich mit Rasse, Wahrheit in der Autorenschaft und dem Erbe vergangener Ausbeutung auseinandersetzt.
Als Zo Wicomb 1987 mit You Can't Get Lost in Cape Town die literarische Szene betrat, wurde sie von ihren literarischen Zeitgenossen und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Seitdem hat ihr sorgfältig strukturiertes Schreiben ihren Ruf als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart gefestigt und ihr einen der ersten Windham Campbell Preise für das Lebenswerk im Bereich Belletristik eingebracht.
Wicombs majestätischer neuer Roman Stillleben jongliert mit unserer Wahrnehmung von Zeit und Realität. Wicomb erzählt die Geschichte einer Autorin, die darum kämpft, eine Biografie des lange vergessenen schottischen Dichters Thomas Pringle zu schreiben, dessen einziges Vermächtnis in Südafrika liegt, wo er als „Vater der südafrikanischen Poesie“ bezeichnet wird. In ihrem Bemühen, Pringle wieder zum Leben zu erwecken, beschwört die Schriftstellerin das Gespenst von Mary Prince herauf, der westindischen Sklavin, deren Geschichte Pringle einst veröffentlicht hatte, zusammen mit Hinza, seinem adoptierten schwarzen südafrikanischen Sohn.
Ihnen zur Seite steht Sir Nicholas Green, ein erfahrener Zeitreisender (und eine Figur aus Orlando von Virginia Woolf). Ihre Abenteuer, bei denen sie durch Raum und Zeit reisen, um die Geheimnisse von Pringles Leben zu lüften, sind eine ergreifende Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte und der Unterdrückung der Rassen.