Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 8 Stimmen.
Strategic Instincts: The Adaptive Advantages of Cognitive Biases in International Politics
Ein sehr aktuelles Buch" - Anne-Marie Slaughter, Geschäftsführerin von New America.
Wie kognitive Vorurteile eine gute Entscheidungsfindung in der Politik und in den internationalen Beziehungen leiten können
Eine weit verbreitete Annahme in der Politikwissenschaft und in den internationalen Beziehungen ist, dass kognitive Voreingenommenheit - eine Eigenart des menschlichen Gehirns - schädlich und verantwortlich für politische Fehlschläge, Katastrophen und Kriege ist. In Strategic Instincts (Strategische Instinkte) stellt Dominic Johnson diese Annahme in Frage und erklärt, dass diese nicht-rationalen Verhaltensweisen tatsächlich günstige Ergebnisse in der internationalen Politik unterstützen und zum politischen und strategischen Erfolg beitragen können. Anhand von Beispielen aus der Vergangenheit untersucht er, wie kognitive Verzerrungen als "strategische Instinkte" wirken und bei politischen Entscheidungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, insbesondere unter Bedingungen der Unvorhersehbarkeit und unvollständigen Information.
Ausgehend von der Evolutionstheorie und den Verhaltenswissenschaften befasst sich Johnson mit drei einflussreichen kognitiven Voreingenommenheiten - dem Übervertrauen, dem fundamentalen Attributionsfehler und dem In-Group/Out-Group Bias. Anhand historischer Fallstudien über die amerikanische Revolution, die Münchner Krise und den Pazifikfeldzug im Zweiten Weltkrieg untersucht er dann die vorteilhaften wie auch die nachteiligen Auswirkungen dieser Voreingenommenheiten. Er erkennt die Schattenseiten der Voreingenommenheit an - wenn Selbstvertrauen zu Hybris wird, wenn Zuordnungsfehler zu Paranoia werden und wenn Gruppenvorurteile zu Vorurteilen werden. Letztlich plädiert Johnson für ein differenzierteres Verständnis der Ursachen und Folgen kognitiver Verzerrungen und argumentiert, dass in der komplexen Welt der internationalen Beziehungen strategische Instinkte im richtigen Kontext zu besseren Leistungen führen können.
Strategic Instincts zeigt, wie eine evolutionäre Perspektive den entscheidenden nächsten Schritt darstellen kann, um psychologische Erkenntnisse auf grundlegende Fragen der internationalen Politik anzuwenden.