
Stanzas on the Death of His Father: Coplas a la muerte de su padre
(Coplas por la muerte de su padre) von Jorge Manrique (ca. 1440-79) ist eines der berühmtesten Gedichte in spanischer Sprache.
Es wurde kurz vor dem Tod des Dichters verfasst und ist eine würdevolle Elegie, die nicht nur von einem persönlichen Verlust, dem Tod des Vaters Rodrigo Manrique (gest. 1476), sondern auch von der Vergänglichkeit aller Dinge sub specie aeternitatis spricht. Die Popularität des Gedichts wird durch einprägsame Zeilen unterstützt, nicht zuletzt durch die beiden einleitenden Metaphern: Das Leben des Menschen ist ein Fluss, der sich bis zum Meer des Todes schlängelt (Z.
3), und diese Welt ist der Weg zur nächsten, der bleibenden Wohnstätte (Z. 5).
Das Gedicht spiegelt diese Überlegungen in seiner gewundenen Form wider. Die vierzig Strophen bestehen jeweils aus vier Terzetten, wobei jedes Terzett aus zwei längeren achtsilbigen Versen besteht, die mit einer viersilbigen Halbzeile, dem so genannten pie quebrado, kombiniert sind.
Diese regelmäßigen gebrochenen Zeilen, die wie Herzschläge wirken, verleihen dem Gedicht eine Resonanzqualität, die zu der Aufforderung am Anfang des Gedichts passt, die schlummernde Seele für den Lauf der Zeit zu wecken: "Recuerde el alma dormida, avive el seso e despierte" (St. 1).