
Studies on the Illuminated Chronicle
Der vorliegende Studienband ist das erste Subsidium der Reihe Mitteleuropäische mittelalterliche Texte und begleitet den CEMT-Band 9 über die Illuminierte Chronik (früher Wiener Chronik genannt), die im 14. Jahrhundert geschrieben wurde und den internationalen künstlerischen Stil am königlichen Hof Ludwigs I.
von Ungarn repräsentiert. Der Umfang des Textes und seiner Anmerkungen erlaubte es nicht, die ausführliche wissenschaftliche Einleitung in denselben Band aufzunehmen, wie es bei den anderen CEMT-Artikeln üblich ist. Die Aufsätze des Buches analysieren den Text und die Illuminationen der Illuminierten Chronik im literarhistorischen, kunsthistorischen und heraldischen Kontext.
Auch die einschlägige Literatur, die mehr als 200 Jahre zurückreicht, wird zusammengefasst.
Weitere Studien befassen sich mit Fragen, die mit der Erzählung zusammenhängen. Da die Chronik mit der Geschichte der Hunnen, den imaginären Vorfahren der Ungarn, beginnt, wird die Attila-Tradition in der ungarischen Geschichtsschreibung diskutiert.
Ausführlich werden die dynastischen Kämpfe des elften Jahrhunderts behandelt und in den Kontext von amicitia und deditio gestellt. Das Bild des Königs St. Ladislaus I.
als "idealer König" wird überprüft, ein Thema, das in der Chronik auffallend ausführlich behandelt wurde. Schließlich werden das Schicksal der Chroniktexte aus dem 14. Jahrhundert in den folgenden Jahrhunderten, ihr Erscheinen in Rechtstexten und ihre Rezeption im Ausland untersucht.