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Swansea Copper: A Global History
Jahrhundert war Swansea, Wales, für Kupfer das, was das Manchester des 19. Jahrhunderts für Baumwolle oder Detroit des 20. Ab etwa 1700 wurde Swansea zu einem Ort, an dem eine revolutionäre neue Methode der Kupferverhüttung, die später als "Welsh Process" bezeichnet wurde, florierte. Durch den Einsatz von Steinkohle als Energiequelle konnten die Hütten in Swansea Kupfer in Mengen produzieren, die in den alten, etablierten Hüttenzentren Mitteleuropas und Skandinaviens völlig undenkbar waren. Nach einigen zaghaften Anfängen entwickelte sich der Bezirk Swansea zu einem Hüttenzentrum von europäischer und später weltweiter Bedeutung. Zwischen den 1770er und 1840er Jahren wurde im Swansea-Distrikt routinemäßig ein Drittel des weltweit verhütteten Kupfers produziert, manchmal auch mehr.
In Swansea Copper zeichnen Chris Evans und Louise Miskell die Geschichte der Kupferherstellung in Großbritannien vom späten 17. Jahrhundert, als der "Welsh Process" die britische Kupferindustrie veränderte, bis in die 1890er Jahre nach, als Swanseas Herrschaft als dominierender Akteur im weltweiten Kupferhandel einen absoluten Niedergang erlebte. Evans und Miskell untersuchen zunächst die Stellung des Kupfers im barocken Europa, indem sie die produktive Landschaft, in die Swansea Copper eindrang, und die Mittel, mit denen dies geschah, detailliert beschreiben. Sie erklären, wie das Swansea-Kupfer in den Jahren zwischen dem Siebenjährigen Krieg und Waterloo eine globale Vormachtstellung erlangte, untersuchen neue Handelsbestimmungen, die die Einfuhr von Kupfererz aus der ganzen Welt nach Großbritannien ermöglichten, und stellen eine Verbindung zwischen dem Aufstieg des Kupferhandels und dem Aufstieg des transatlantischen Sklavenhandels her. Sie untersuchen auch den konkurrierenden Aufstieg der US-Kupferindustrie nach dem Bürgerkrieg.
Während sich viele Beiträge zur Weltgeschichte auf hochwertige Konsumgüter konzentrieren - chinesische Keramik, indische Baumwolle und dergleichen - untersucht Swansea Copper ein Produktionsgut, ein Metall, das eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung neuer Technologien des Industriezeitalters wie Dampfkraft und Elektrizität spielte. Evans und Miskell zeigen geschickt, wie tief die Geschichte der Mineralien in der Geschichte der modernen Welt verwurzelt ist, und präsentieren neue Forschungsergebnisse nicht nur über Swansea selbst, sondern auch über die Orte, die von der Kupferindustrie beeinflusst wurden: Bergbaustädte in Kuba, Chile, dem südlichen Afrika und Südaustralien. Dieses aufschlussreiche Buch wird für jeden von Interesse sein, der sich mit den historischen Wurzeln der Globalisierung und der industriellen Revolution als globales Phänomen beschäftigt.