Bewertung:

Das Buch „Dancing in the Streets“ von Barbara Ehrenreich untersucht die historische Bedeutung und Notwendigkeit von ekstatischen Gruppenfesten und Tänzen in der menschlichen Kultur. Sie argumentiert, dass solche Praktiken für die Freude in der Gemeinschaft unerlässlich sind und von verschiedenen gesellschaftlichen Kräften, einschließlich Religion und sozialer Hierarchie, unterdrückt wurden.
Vorteile:Das Buch wird für seine intellektuelle Ehrlichkeit, seine gründliche Recherche und seinen fesselnden Stil gelobt. Die Leserinnen und Leser schätzen die Erforschung des Zusammenhangs zwischen ekstatischen Feiern und menschlichem Wohlbefinden sowie die Einblicke in die historische Unterdrückung des Tanzes. Die Erzählung wird als unterhaltsam empfunden und bietet einen umfassenden Blick auf die Bedeutung der Freude in der Gemeinschaft. Viele finden die Perspektiven der Autorin erhellend und zum Nachdenken anregend.
Nachteile:Einige Rezensenten bemängeln, dass das Buch veraltet und gelegentlich spekulativ wirkt und dass es für bestimmte Behauptungen keine stichhaltigen empirischen Beweise gibt. Einige kritisieren, dass das Buch bestimmte politische und soziale Standpunkte vertritt, was nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen dürfte. Es gibt Hinweise auf ausgelassene Themen, die die Diskussion hätten bereichern können, und den Eindruck, dass die gezogenen Schlussfolgerungen möglicherweise nicht allgemein gültig sind.
(basierend auf 48 Leserbewertungen)
Dancing in the Streets: A History of Collective Joy
Barbara Ehrenreichs faszinierende Erforschung einer der ältesten Traditionen der Menschheit: das Zelebrieren von Freude in der Gemeinschaft.
In ihrem gefeierten Buch Blood Rites (Blutriten) erforschte Barbara Ehrenreich die Ursprünge der Anziehungskraft unserer Spezies zum Krieg. Hier erforscht sie den gegenteiligen Impuls, der so effektiv unterdrückt wurde, dass wir nicht einmal einen Begriff dafür haben: das Verlangen nach kollektiver Freude, das sich historisch in ekstatischen Festen, Kostümierungen und Tanz ausdrückt.
Ehrenreich deckt die Ursprünge des gemeinschaftlichen Feierns in der Biologie und Kultur des Menschen auf. Obwohl die Europäer des 16. Jahrhunderts Massenfeste als fremd und wild ansahen, zeigt Ehrenreich, dass sie im Westen beheimatet waren, von der Anbetung des Dionysos durch die alten Griechen bis hin zur mittelalterlichen Praxis des Christentums als einer getanzten Religion. Schließlich trieben Kirchenbeamte die Festlichkeiten auf die Straße, was den Auftakt zu einer weit verbreiteten Reformation bildete: Protestanten kriminalisierten den Karneval, wahhabitische Muslime kämpften gegen den ekstatischen Sufismus, europäische Kolonisatoren löschten die einheimischen Tanzriten aus. Die Befürchtung der Eliten, dass solche Zusammenkünfte die sozialen Hierarchien untergraben könnten, war berechtigt: Die festliche Tradition inspirierte die französischen Revolutionäre und Aufstände von der Karibik bis zu den amerikanischen Ebenen. Dennoch gibt es immer wieder Ausbrüche von Gruppenfesten, wie Ehrenreich anhand der Rock-and-Roll-Rebellion der 1960er Jahre und der neueren Karnevalisierung des Sports zeigt.
Das originelle, erheiternde und zutiefst optimistische Buch Dancing in the Streets kommt zu dem Schluss, dass wir von Natur aus soziale Wesen sind, die ihre Freude teilen wollen und daher in der Lage sind, sich eine friedlichere Zukunft vorzustellen und sogar zu schaffen.
Faszinierend... Eine bewundernswert klare, besonnene Geschichte der Ausbrüche von Freude von Dionysos bis zu den Grateful Dead. --Terry Eagleton, The Nation