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Technoscience in History: Prussia, 1750-1850
Das Verhältnis zwischen den heutigen Technowissenschaften und den älteren Ingenieurwissenschaften, untersucht anhand der Geschichte der "nützlichen" Wissenschaften in Preußen.
Signalisieren die heutigen technowissenschaftlichen Disziplinen - einschließlich Materialwissenschaft, Gentechnik, Nanotechnologie und Robotik - eine radikale Abkehr von der traditionellen Wissenschaft? In Technowissenschaft in der Geschichte argumentiert Ursula Klein, dass diese neuen Disziplinen und Projekte keinen "epochalen Bruch" darstellen, sondern Teil einer Geschichte sind, die sich bis zu den deutschen "nützlichen" Wissenschaften und darüber hinaus zurückverfolgen lässt. Kleins Darstellung zeichnet eine tiefere Geschichte der Technowissenschaften nach, indem sie die Beziehung zwischen den heutigen Spitzendisziplinen und der Entwicklung der nützlichen und technischen Wissenschaften in Preußen zwischen 1750 und 1850 aufzeigt.
Klein zeigt, dass Institutionen, die naturwissenschaftliche und technische Forschung miteinander verbanden, schon lange vor dem zwanzigsten Jahrhundert existierten. Anhand der Wissenschaft des Bergbaus, der technischen Chemie, der Forstwissenschaft und der Wissenschaft des Bauwesens (später als Bauingenieurwesen bekannt) untersucht sie die Entstehung von Praktikern, die sowohl als Männer der Wissenschaft als auch als erfinderische Technologen anerkannt waren - Schlüsselfiguren, die sie als "wissenschaftlich-technische Experten" bezeichnet.
Klein beschreibt die Rekrutierung von Fachleuten für technische Projekte und die Produktion durch den preußischen Staat, darunter die Landvermessung, das Apothekenwesen und die Porzellanherstellung, den staatlich gelenkten Bergbau, die Bergbauwissenschaft und die Bergbauakademien, die Geschichte und Epistemologie der nützlichen Wissenschaften sowie die Gründung preußischer wissenschaftlicher Institutionen im 19. Jahrhundert, darunter die Universität Berlin, die Bauakademie, die Technische Deputation und das Industrieinstitut.