
Der ehemalige südafrikanische Präsident Thabo Mbeki ist eine komplexe Persönlichkeit. Er war ein engagierter junger Marxist, der während seiner Amtszeit eine konservative Wirtschaftspolitik verfolgte und die Interessen weißer Unternehmen schützte.
Er war ein rationaler und leidenschaftsloser Denker, der besonders empfindlich auf Kritik und Dissens reagierte, und ein Verfechter der afrikanischen Eigenständigkeit, der sich zu sehr auf ausländisches Kapital stützte. Als einer der wichtigsten Führer der Befreiungsbewegung im Exil war er maßgeblich am Anti-Apartheid-Kampf des ANC beteiligt. Später half er beim Aufbau einer der angesehensten konstitutionellen Demokratien der Welt.
Als Präsident war er jedoch nicht in der Lage, die ererbten sozioökonomischen Herausforderungen zu bewältigen, und seine katastrophale AIDS-Politik wird ein großer Schandfleck in seinem Erbe bleiben. Mbeki ist die wichtigste afrikanische politische Persönlichkeit seiner Generation.
Als außenpolitischer Präsident wird er für seine friedensstiftenden Bemühungen und seine Rolle beim Aufbau kontinentaler Institutionen in Erinnerung bleiben, zu denen nicht zuletzt die Afrikanische Union gehört. In dieser prägnanten Biografie, die sich ideal für den Unterricht eignet, versucht Adekeye Adebajo, Mbekis Widersprüche zu beleuchten und ihn in ein panafrikanisches Pantheon einzuordnen.