Bewertung:

Das Buch stellt eine durchdachte Untersuchung der Bioethik durch die Linse progressiver religiöser Werte dar und plädiert für einen partizipatorischen Ansatz, der soziale Gerechtigkeit und einen gerechten Zugang zur Gesundheitsversorgung betont. Es stellt die Dominanz des politischen Liberalismus in Frage, der religiöse Perspektiven unterbewertet, und ruft dazu auf, religiöse Denker wieder in die politischen und ethischen Diskussionen einzubeziehen.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben mit wichtigen Erkenntnissen über soziale Gerechtigkeit.
⬤ Bietet eine meisterhafte Zusammenfassung der moralischen Perspektiven der Bioethik.
⬤ Ermutigt die Leser, sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen, um sie zu verstehen.
⬤ Plädiert für einen progressiven und partizipativen Ansatz in der Bioethik.
⬤ Keine leichte Lektüre; erfordert ein intensives Studium und Engagement.
⬤ Kann für diejenigen, die mit Bioethik oder theologischen Konzepten nicht vertraut sind, eine Herausforderung sein.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Theological Bioethics: Participation, Justice, and Change
Der Bereich der Bioethik wurde in den 1960er und frühen 1970er Jahren von religiösen Denkern stark beeinflusst. Seit dieser Zeit hat jedoch ein scheinbar neutraler politischer Liberalismus die öffentliche Sphäre durchdrungen, was zu einem tiefen Misstrauen gegenüber denjenigen geführt hat, die religiöse Werte in Fragen der Bioethik und der öffentlichen Politik zum Tragen bringen.
Als theologische Ethikerin und fortschrittliche Katholikin will Lisa Sowle Cahill die "religiöse Perspektive" nicht an Fundamentalisten und die Pro-Life-Bewegung abtreten, noch will sie sich dem Evangelium eines politischen Liberalismus unterwerfen, der die individuelle Autonomie als heilige Schrift vertritt. In Theologische Bioethik ruft Cahill fortschrittliche religiöse Denker und Gläubige dazu auf, das Beste ihrer Traditionen zurückzufordern, indem sie sich gemeinsam mit den politischen Kräften auf kommunaler und nationaler Ebene engagieren.
In Cahills Augen muss der gerechte Zugang zur Gesundheitsversorgung die oberste Priorität für diese Art von "partizipatorischer Bioethik" sein. Sie beschreibt ein neues Verständnis von theologischer Bioethik, das über das Anprangern von Ungerechtigkeit, über den Widerstand gegen soziale Praktiken, die den Menschen kommerzialisieren, und über die Vision einer egalitäreren Zukunft hinausgehen muss. Eine solche partizipatorische Bioethik, so argumentiert sie, muss auch ein globales soziales Netzwerk der Mobilisierung für den Wandel berücksichtigen und sich daran beteiligen.
Sie muss die Solidarität derjenigen suchen, die sich gemeinsam für ein gerechteres soziales, politisches und wirtschaftliches System einsetzen.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Cahill profunde Beiträge zur theologischen Ethik und Bioethik geleistet. Dies ist eine meisterhafte und programmatische Erklärung, die das Verständnis der Religiösen für ihre Rolle in den großen bioethischen Debatten von heute und morgen, die sich nach klarem Denken und prophetischer Weisheit sehnen, verändern wird.