Bewertung:

Das Buch „Theory of the Border“ von Thomas Nail ist ein philosophisches Werk, das das Konzept der Grenzen und ihre Auswirkungen auf Geschichte und Identität untersucht. Es wird für seine Originalität und seinen Tiefgang gelobt, aber für seine allzu komplizierte Schreibweise kritisiert.
Vorteile:⬤ Originelle und aussagekräftige philosophische Einsichten
⬤ kraftvolles Überdenken von Grenzen
⬤ wertvoll für Akademiker und allgemeine Leser, die an Nationalismus, Staatsbürgerschaft und Identität interessiert sind
⬤ im historischen Kontext verankert.
⬤ Der Text ist blumig und übermäßig komplex
⬤ kann schwer zu lesen und zu verstehen sein, insbesondere für diejenigen, die nicht an philosophische Texte gewöhnt sind
⬤ kann sich für manche Leser wiederholen oder unoriginell erscheinen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Theory of the Border
Trotz - oder vielleicht gerade wegen - der zunehmenden globalen Mobilität gibt es heute mehr Arten von Grenzen als je zuvor in der Geschichte. Grenzen aller Art bestimmen jeden Aspekt des gesellschaftlichen Lebens im einundzwanzigsten Jahrhundert.
Jahrhundert. Von den biometrischen Daten, die die kleinsten Aspekte unseres Körpers voneinander trennen, bis hin zu den Drohnen, die die unermesslichen Weiten unseres nationalen und internationalen Luftraums patrouillieren, werden wir durch Grenzen definiert. Sie können nicht mehr nur als geografische Trennlinien zwischen Nationalstaaten verstanden werden.
Ihre Form und Funktion ist heute zu komplex, zu hybrid geworden. Was wir jetzt brauchen, ist eine Theorie der Grenze, die dieser Hybridität in den verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens einen Sinn gibt.
Thomas Nail betrachtet Grenzen nicht als Ergebnis oder Resultat von bereits bestehenden sozialen Gebilden wie Staaten, sondern interpretiert die Sozialgeschichte neu aus der Perspektive der kontinuierlichen und konstitutiven Bewegung der Grenzen, die die Gesellschaft überhaupt erst organisieren und teilen. Gesellschaften und Staaten sind Produkte der Grenzziehung, argumentiert Nail, nicht umgekehrt.
Durch die Anwendung seines originellen bewegungsorientierten theoretischen Rahmens Kinopolitik auf mehrere wichtige historische Grenzregime (Zäune, Mauern, Zellen und Kontrollpunkte) leistet Theory of the Border Pionierarbeit für eine neue Methodologie der kritischen Limologie, die neue Werkzeuge für die Analyse der zeitgenössischen Grenzpolitik liefert.