Bewertung:

R.B. Bernsteins Biografie über Thomas Jefferson ist eine prägnante und ausgewogene Darstellung der Komplexität von Jeffersons Charakter, die sowohl seine Beiträge zur amerikanischen Demokratie als auch seine Widersprüche, insbesondere in Bezug auf die Sklaverei, hervorhebt. Die Erzählung lässt sich gut lesen und bietet Einblicke, die über die bekannteren Aspekte von Jeffersons Leben hinausgehen.
Vorteile:Das Buch ist prägnant, gut geschrieben und fesselnd, so dass es für den Leser zugänglich ist. Es zeichnet ein faires und ausgewogenes Bild von Jefferson als einer komplexen Persönlichkeit und vermeidet sowohl Hagiographie als auch übermäßig negative Bewertungen. Der Leser kann viel über Jefferson lernen, auch über weniger bekannte Aspekte seines Lebens und Denkens. Bernsteins Erzählung ist leicht zu verfolgen und informativ.
Nachteile:Einige Leser werden die Kürze des Buches als Einschränkung empfinden, da es wichtige Ereignisse oder Aspekte, die das Verständnis verbessern könnten, überspringt. Bestimmte Kapitel, insbesondere über Jeffersons zweite Amtszeit, werden als zu kurz empfunden. Außerdem gibt es Kritik an einigen historischen Behauptungen über Jefferson, insbesondere in Bezug auf sein Privatleben und die Geschichte von Sally Hemings.
(basierend auf 135 Leserbewertungen)
Thomas Jefferson entwarf seinen eigenen Grabstein, auf dem er einfach als Verfasser der Unabhängigkeitserklärung und des Virginia-Statuts für Religionsfreiheit sowie als Vater der Universität von Virginia bezeichnet wird. In dieser einfachen Grabinschrift findet R. B. Bernstein den Schlüssel zu diesem rätselhaften Gründer - nicht als große politische Figur, sondern als Anführer einer Revolution der Ideen, die die Welt neu gestalten sollte.
Mit Thomas Jefferson bietet Bernstein die endgültige Kurzbiografie dieses verehrten Amerikaners - das erste prägnante Leben seit sechs Jahrzehnten. Bernstein fasst die umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten zu seinem Thema geschickt zu einer raschen, aufschlussreichen und ausgewogenen Darstellung zusammen. Hier finden sich alle Triumphe, Widersprüche und Schwächen Jeffersons, von seinem luxuriösen (und verschuldeten) Leben als Gentleman aus Virginia bis zu seinem leidenschaftlichen Glauben an die Demokratie, von seiner gequälten Verteidigung der Sklaverei bis zu seiner Beziehung zu Sally Hemings. Jefferson war in der Tat facettenreich - Architekt, Erfinder, Schriftsteller, Diplomat, Propagandist, Pflanzer, Parteiführer - und Bernstein erkundet all diese Rollen, während er gleichzeitig Jeffersons zentrale Stellung in der amerikanischen Aufklärung beleuchtet, jener Revolution der Ideen, die so viel dazu beitrug, die Nation zu schaffen, die wir heute kennen. Zusammen mit den weniger bekannten Punkten in Jeffersons Denken - dem Wesen der Union, seiner Vorstellung davon, wer Anspruch auf die Staatsbürgerschaft hat, seiner Furcht vor Schulden (sowohl persönlichen als auch nationalen) - bilden sie das Herzstück dieser lebendigen Biografie.
In diesem Wunderwerk der Verdichtung und des Verständnisses sehen wir Jefferson deutlicher als in den umfangreichen Studien früherer Generationen. Noch wichtiger ist, dass wir in Jeffersons visionären Ideen die Geburt des großen Sinns für die Ziele der Nation sehen.