Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Thomas Middleton and Early Modern Textual Culture: A Companion to the Collected Works
Thomas Middleton und die frühneuzeitliche Textkultur ist nicht nur ein Begleitbuch zu The Collected Works of Thomas Middleton, das für jeden Wissenschaftler der Renaissance-Literatur unverzichtbar ist. Es ist auch eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der sich für die Geschichte des Buches im Europa der frühen Neuzeit interessiert.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil, "Die Kultur", ordnet Middleton in einen historischen und theoretischen Überblick über die frühneuzeitliche Textproduktion, Reproduktion, Zirkulation und Rezeption ein. Ein einleitender Aufsatz von Gary Taylor ('The Order of Persons') untersucht Personenlisten, die von Middleton verfasst wurden oder mit ihm in Verbindung stehen, und nutzt die komplexe Beziehung zwischen textlichen und sozialen Ordnungen, um die Entwicklung der Textkultur in England während des 'Middleton-Jahrhunderts' (1580-1679) nachzuzeichnen. Zehn Originalaufsätze konzentrieren sich dann auf Middletons Verbindungen zu verschiedenen Aspekten der Textkultur in diesem Jahrhundert: Autorschaft (von MacD. P. Jackson), Manuskripte (Harold Love), Rechtstexte (Edward Geiskes), Zensur (Richard Burt), Druck (Adrian Weiss), visuelle Texte (John Astington), Musik (Andrew Sabol), Schreibwarenhändler und lebende Autoren (Cyndia Clegg), posthume Veröffentlichungen (Maureen Bell) und frühe Leser (John Jowett).
Der zweite Teil, "The Texts", liefert die Belege für die im ersten Teil aufgestellten Behauptungen. Dazu gehören detaillierte Belege für den Kanon und die Chronologie von Middletons Werken in allen Gattungen, die die bisherige Forschung erheblich erweitern und die neuesten korpusbasierten Zuschreibungstechniken verwenden. Für jedes Werk in The Collected Works wird ein vollständiger redaktioneller Apparat bereitgestellt. Auf eine Einleitung, die die bisherige Forschung zusammenfasst und erweitert, folgen Textnotizen, die wesentliche Abweichungen vom Kontrolltext, Varianten zwischen frühen Texten, Pressevarianten, Diskussionen über Änderungen und (für Theaterstücke) eine genaue Transkription aller ursprünglichen Regieanweisungen aufzeichnen. Querverweise erleichtern den Wechsel zwischen den beiden Bänden.
Diese maßgebliche Darstellung der frühen Texte umfasst einige außerordentlich komplizierte Fälle, die noch nie zuvor systematisch zusammengetragen wurden: Hence, all you vain delights" (der populärste Liedtext der Renaissancebühne), The Two Gates of Salvation", The Peacemaker" und A Game at Chess" (das komplexeste redaktionelle Problem des frühneuzeitlichen Dramas mit acht erhaltenen Texten und zahlreichen Berichten über die frühen Aufführungen).