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Daughters of Alchemy: Women and Scientific Culture in Early Modern Italy
Die Ära der wissenschaftlichen Revolution wurde lange Zeit durch Galilei verkörpert. Doch viele Frauen standen an ihrer Spitze, die sich intensiv mit der empirischen Kultur beschäftigten. Sie experimentierten mit Medizin und praktischer Alchemie zu Hause, bei Hofe und in kollaborativen Netzwerken von Praktikern. In Akademien, Salons und Briefwechseln debattierten sie über kosmologische Entdeckungen; in ihrer literarischen Produktion nutzten sie ihre Kenntnisse der Naturphilosophie, um für ihre intellektuelle Gleichstellung mit den Männern zu argumentieren.
Meredith Ray bringt die Arbeit dieser Frauen wieder in unser Verständnis der frühneuzeitlichen Wissenschaftskultur ein. Ihre Studie beginnt mit Caterina Sforzas alchemistischen Rezepten, untersucht die Mode der "Bücher der Geheimnisse" im 16. Jahrhundert und befasst sich mit Erzählungen über die Wissenschaft in Werken von Moderata Fonte und Lucrezia Marinella. Den Abschluss bilden Camilla Erculianis Briefe zur Naturphilosophie und schließlich Margherita Sarrocchis Verteidigung von Galileis "mediceischen" Sternen.
Durch die Kombination von literarischer und kultureller Analyse leistet Daughters of Alchemy einen Beitrag zur aufkommenden Forschung über die vielschichtige Natur der wissenschaftlichen Praxis in der frühen Neuzeit. Rays Buch stützt sich auf eine Reihe von bisher wenig untersuchtem Material, darunter neue Analysen der Korrespondenz zwischen Sarrocchi und Galilei und ein bisher nicht verfügbares Manuskript von Sforzas Experimenti, und stellt die frühneuzeitliche Wissenschaft neu vor, indem es die integrale und essentielle Arbeit von Frauen wieder in den Mittelpunkt stellt.