Bewertung:

Dr. Holly Ordways „Glaubens-Biografie von Tolkien“ bietet eine eingehende Untersuchung von J.R.R. Tolkiens Glauben und dessen Einfluss auf sein Leben und seine Werke, mit gründlichen Recherchen und fesselnden Texten, die sowohl bei Wissenschaftlern als auch bei Fans Anklang finden. Das Buch räumt mit Missverständnissen über Tolkiens Leben auf und bietet neue Einblicke in seine katholische Spiritualität.
Vorteile:Gut recherchiert, fesselnder und zugänglicher Schreibstil, tiefe Einblicke in Tolkiens Glauben und dessen Einfluss auf seine Werke, Klärung von Missverständnissen, Förderung des Verständnisses für seine Lebenserfahrungen, hilfreiche Verweise und ein Glossar, umfassende Untersuchung seiner Spiritualität und Einflüsse, fesselnde Erzählung, die ein breites Publikum anspricht.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass das Buch bei der Behandlung des Zweiten Vatikanischen Konzils ins Stocken gerät und dass es für Leser, die bereits mit dem Katholizismus vertraut sind, eine überwältigende Menge an Hintergrundinformationen enthalten könnte.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Tolkien's Faith: A Spiritual Biography
Tolkien bezeichnete Der Herr der Ringe als "ein grundlegend religiöses und katholisches Werk" und erklärte: "Ich bin ein Christ (was man aus meinen Geschichten ableiten kann)." Dennoch betonte er, dass seine Schriften keine Allegorien seien, und Mittelerde wird von Millionen geliebt, die seine religiösen Überzeugungen nicht teilen. Wie hängen sein Glaube und seine Fiktion zusammen? Holly Ordway beantwortet diese Frage biografisch, indem sie sich auf Tolkiens spirituelle Entwicklung konzentriert, eine dramatische Geschichte, die in früheren Berichten über sein Leben weitgehend unerforscht geblieben ist.
Hier zeigt sich, dass Tolkiens Glaube hart erkämpft war. Seine anglikanische Erziehung wurde über den Haufen geworfen, als seine Mutter zum Katholizismus konvertierte. Bald darauf starb sie und ließ Tolkien unter der Vormundschaft eines katholischen Priesters zurück, der ihm verbot, seine protestantische Freundin zu sehen, die er schließlich dennoch heiratete.
Der Erste Weltkrieg, in dem die meisten seiner engen Freunde ums Leben kamen, vertiefte Tolkiens Vertrauen in seinen Glauben, doch dann hörte er ein Jahrzehnt lang "fast auf, seine Religion zu praktizieren". Auf die Freundschaft mit C.
S. Lewis und den Erfolg mit Der Hobbit folgten ein weiterer Krieg und Unruhen in der Kirche, die Tolkiens Engagement auf eine harte Probe stellten. Die Herausforderungen und Triumphe seines religiösen Lebens spiegeln sich in seinem Meisterwerk Der Herr der Ringe wider, dieser epischen Geschichte vom Durchhalten gegen alle Widrigkeiten.
Wie Ordway in ihrer fachkundig recherchierten und reich illustrierten Studie zeigt, sind Tolkiens Glaube und Tolkiens Fiktion eng miteinander verbunden, wenn auch auf subtile und komplexe Weise. Diese längst überfällige spirituelle Biografie gibt neue Einblicke in seine Werke, indem sie ein neues Licht auf die tiefsten Überzeugungen des Autors wirft.