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Josep Soler bringt uns auf diesen Seiten die Figur des 1548 in Vila geborenen Geistlichen, Organisten und Komponisten Toms Luis de Victoria näher.
Dieser Essay geht jedoch über das bloße Porträt eines Künstlers hinaus und schafft es, den Geist der spanischen Renaissance in seiner ganzen Reichhaltigkeit und Komplexität wiederzugeben, in dem Werte und Ideen miteinander verwoben sind, die den modernen Leser gleichermaßen faszinieren und erschüttern können. Diese Übung in der Kontextualisierung - die von einem Autor von Solers exquisiter Gelehrsamkeit vereinfacht wird - ermöglicht es uns, uns vorzustellen, wie sich in einer Welt, in der "der Triumph des Todes (...) der Triumph des wahren Lebens" war, eine so tiefe, heitere und ausdrucksstarke Musik wie die von Victoria, dem größten polyphonen Komponisten Spaniens, herauskristallisieren konnte.
Eine Musik, die, wie die von Bach oder Shoenberg, die musikalische Welt ihrer Zeit übersteigt und zeitlos ist.