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Transcendent Love: Dostoevsky and the Search for a Global Ethic
In Transcendent Love: Dostoevsky and the Search for a Global Ethic (Dostojewski und die Suche nach einem Weltethos) zeigt Leonard G.
Friesen anhand von Dostojewskis Erzählungen, Romanen, Journalismus, Notizbüchern und Korrespondenz, wie sich Dostojewski zu seiner Zeit mit ethischen Fragen auseinandersetzte und wie diese Fragen auch heute noch für ethische Debatten relevant sind. Friesen vertritt die Ansicht, dass die russische ethische Stimme, insbesondere die Stimme Dostojewskis, in einer zunehmend globalen Diskussion über Moralphilosophie und das ethische Leben sorgfältige Beachtung verdient.
Friesen stellt die Ansicht in Frage, dass der zeitgenössische Liberalismus eine religiös neutrale Grundlage für eine globale Ethik bietet. Er argumentiert stattdessen, dass Dostojewski bei der Suche nach einer globalen Ethik viel zu bieten hat, einer Ethik, die für Dostojewski notwendigerweise in einem christlichen Konzept einer aktiven, extravaganten und transzendenten Liebe begründet war. Friesen untersucht auch Dostojewskis Antwort auf diejenigen, die behaupteten, dass die zeitgenössischen europäischen Trends, die sich am deutlichsten in der zunehmenden Säkularisierung der Gesellschaft des 19.
Jahrhunderts zeigten, eine tragfähigere Grundlage für eine globale Ethik darstellten als eine, die auf dem Einen beruhte, den Dostojewski einfach den russischen Christus nannte. Friesen vermittelt durchgehend ein Gefühl für die Tiefe und die schiere Schönheit von Dostojewskis Kanon.