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Reveries of the Wild Woman - Primal Scenes
Als ich in Algerien, meinem Heimatland, lebte, träumte ich immer davon, eines Tages nach Algerien zu kommen.
Geboren in Oran, Algerien, verbrachte H l ne Cixous ihre Kindheit in der ehemaligen Kolonie Frankreichs. Reveries of the Wild Woman" ist ihre eindringlichen Erinnerungen an eine Zeit vor der Pubertät, die sie mit intensiven Gefühlen der Entfremdung prägte, aber auch auf paradoxe Weise wesentlich zu ihrer Entwicklung als Schriftstellerin und Philosophin beitrug.
Als Tochter eines französischen Vaters und einer österreichisch-deutschen Mutter, die beide Juden waren, erlebte Cixous eine Kindheit voller Rassen- und Geschlechterkrisen. In ihrer bewegenden Geschichte erzählt sie, wie kleine Ereignisse - ein neuer Hund, das Geschenk eines Fahrrads - noch Jahrzehnte später als Symbole voller sozialer und psychologischer Bedeutung nachhallen. Sie und ihre Familie erleiden eine doppelte Entfremdung, durch die Algerier, weil sie Franzosen sind, und durch die Franzosen, weil sie Juden sind, und Cixous baut ihre Geschichte auf den Themen Isolation und Ausgrenzung auf, die sie insbesondere unter der Vichy-Regierung und während des algerischen Bürgerkriegs spürte.
Doch sie räumt auch ein, dass die Erinnerungen an Algerien in ihr eine Sehnsucht nach ihrem Heimatland wecken, und sinniert darüber, wie diese stürmische Beziehung ihr Leben und Denken beeinflusst hat. Reveries of the Wild Woman ist eine Meditation über postkoloniale Identität und Geschlecht und zugleich eine ergreifende Erinnerung daran, dass die Kindheit eines Mädchens in der Tat die Autorin der Frau ist.