Bewertung:

Das Buch „The Separation of Church and State“ von Philip Hamburger ist eine gründliche Untersuchung des Wandels im Verständnis des Ersten Verfassungszusatzes in Bezug auf die Religionsfreiheit und die Trennung von Kirche und Staat in Amerika. Er argumentiert, dass das moderne Konzept der Trennung erheblich von der ursprünglichen Absicht der Gründerväter abweicht. Während das Buch für seine umfassende Recherche und aufschlussreiche Analyse gelobt wird, sind einige Rezensenten der Meinung, dass es zu detailliert und ideologisch ist und stellen die Notwendigkeit seiner Argumente im aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext in Frage.
Vorteile:⬤ Sorgfältig recherchiert, bietet es einen detaillierten historischen Überblick.
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf die Debatte um Kirche und Staat und unterscheidet zwischen „Trennung“ und „Entstaatlichung“.
⬤ Fesselnd sowohl für akademische als auch für allgemeine Leser.
⬤ Lädt zu einem tieferen Verständnis der Intention des Ersten Verfassungszusatzes ein.
⬤ Einige Rezensenten finden das Buch zu detailliert und langatmig in seinen Analysen.
⬤ Es hat bemerkenswerte Kritiken erhalten, die Hamburgers These in Frage stellen.
⬤ Bestimmte ideologische Perspektiven, die dargestellt werden, mögen nicht bei allen Lesern Anklang finden.
⬤ Einige halten die Argumente des Buches für unnötig oder regressiv im Hinblick auf aktuelle Themen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Separation of Church and State (Revised)
In einer kraftvollen Herausforderung der konventionellen Weisheit argumentiert Philip Hamburger, dass die Trennung von Kirche und Staat keine historische Grundlage im Ersten Verfassungszusatz hat. Die hier zusammengetragenen detaillierten Belege zeigen, dass sich die Amerikaner des achtzehnten Jahrhunderts fast nie auf diesen Grundsatz beriefen.
Obwohl Thomas Jefferson und andere im Nachhinein behaupteten, der Erste Verfassungszusatz trenne Kirche und Staat, wurde die Trennung erst viel später Teil des amerikanischen Verfassungsrechts. Hamburger zeigt, dass die Trennung von der Kirche vor allem durch Angst und Vorurteile zu einer verfassungsmäßigen Freiheit wurde. Jefferson unterstützte die Trennung aus Feindseligkeit gegenüber dem föderalistischen Klerus in Neuengland.
Nativistische Protestanten (von den "Know Nothings" des neunzehnten Jahrhunderts bis zu den Mitgliedern der K.
K. K.
des zwanzigsten Jahrhunderts) übernahmen das Prinzip der Trennung, um die Rolle der Katholiken im öffentlichen Leben zu beschränken. Nach und nach schlossen sich diesen Protestanten theologisch liberale, antichristliche Säkularisten an, die hofften, dass die Trennung das Christentum und alle anderen unterschiedlichen Religionen einschränken würde. Schließlich forderte ein breites Spektrum von Männern und Frauen die Trennung.
Fast alle diese Amerikaner fürchteten die kirchliche Autorität, insbesondere die der katholischen Kirche, und als Reaktion auf ihre Ängste sahen sie die Religionsfreiheit zunehmend als Voraussetzung für die Trennung von Kirche und Staat. So wurde die amerikanische Religionsfreiheit neu definiert und sogar umgestaltet. In diesem Prozess wurde der Erste Verfassungszusatz oft als Instrument der Intoleranz und Diskriminierung eingesetzt.