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Trotsky in Tijuana
In diesem gegengeschichtlichen Roman überlebte der russische Revolutionär Leo Trotzki das Attentat vom August 1940. Um ein weiteres Attentat zu verhindern, ließ ihn sein Beschützer, der mexikanische Präsident L zaro C rdenas, in die kleine, abgelegene Grenzstadt Tijuana umsiedeln. Dort schreibt Trotzki weiterhin politische Analysen und Bücher und versucht, seine weltweite revolutionäre Organisation, die Vierte Internationale, zu leiten, obwohl er durch seine Isolation vom Zentrum der Entwicklungen in Europa frustriert ist.
Über Trotzki wachen unter anderem sein Leibwächter Ralph Bucek, ein junger Linker und Baseballfan aus Chicago, und der in Frankreich ausgebildete mexikanische Armeeoffizier Colonel de la Fuente. Durch sie lernt Trotzki seine neue Heimat, Tijuana, eine überraschend kosmopolitische Stadt, kennen.
Trotzki lebt mit seiner Frau Natalia und seinem Enkel Sieva zusammen, wird von Sekretärinnen bedient und von Leibwächtern beschützt, sein häuslicher Kreis ist klein und sein Leben eng. Er wird alt und verliert sein Augenlicht. Dann tauchen der Broadway-Theateragent Morrie Gold und seine Freundin, die Komikerin Rachel Silberstein, auf. Trotzkis Frau Natalia, die sich Sorgen um sein psychisches Wohlbefinden macht, besteht darauf, dass er den berühmten Freudschen (und einstigen Reichianer) Psychoanalytiker Dr. David Bergman aufsucht.
Während wir Trotzki im Exil beobachten, sehen wir auch Stalin an der Macht, in seiner "Kleinen Ecke" im Kreml, in seinen Datschen, mit Mitgliedern des Zentralkomitees und mit seiner Tochter Swetlana. Wir sehen ihn bei der Planung des gescheiterten Attentats auf Trotzki im August 1940. In seinen Träumereien erfahren wir von seinem schwierigen Leben als junger Mann, seiner großen Liebe, seinem ersten Kind, seinen Erfahrungen im Gefängnis. Wir sehen, wie Stalin die Säuberungen durchführt, die Industrialisierung Russlands vollzieht, sich mit Adolf Hitler auseinandersetzt und die Sowjetunion in den Krieg führt. Wir sehen, wie Stalins Antisemitismus die Verfolgung von Rudolf Sl nsky wegen des angeblichen Tito-Trotzki-Komplotts in der Tschechoslowakei vorantreibt oder wie er gegen die jüdischen Ärzte in der Sowjetunion vorgeht.
Im Laufe der Zeit ist Trotzki überrascht, dass seine Vorhersagen für die Nachkriegszeit nicht einzutreffen scheinen. Eines Tages taucht Tienne, der Osteuropäer, der für Trotzkis Internationale in Paris gearbeitet hat und von dem einige glauben, dass er Trotzkis Sohn ermordet hat, in Tijuana auf und bietet ihm an, als sein russischer Sekretär zu dienen. Und Trotzkis früherer Verbündeter Victor Serge kommt zu Besuch und bittet Trotzki, sich ihm bei dem Versuch anzuschließen, eine neue sozialistische Bewegung im Europa der Nachkriegszeit aufzubauen. In der Zwischenzeit hat Trotzkis brillanter ehemaliger Sekretär, der Mathematiker Jan van Heijenoort, geschworen, Stalin zu ermorden, aber die Chancen stehen nicht gut. Mit dem Beginn des Kalten Krieges fordert Senator Joseph McCarthy Trotzki auf, vor seinem Ausschuss auszusagen. War es ein Zufall, dass Stalin und Trotzki am selben Tag, dem 5. März 1953, starben?
Durch all dies sehen wir, was für ein Mensch Trotzki war.
| ISBN: | 9781647187385 |
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| Einband: | Taschenbuch |
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