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Contested Memories: Poles and Jews during the Holocaust and Its Aftermath
Nur wenige Themen haben Polen und Juden so tief gespalten wie die Besetzung Polens durch die Nazis während des Zweiten Weltkriegs und die anschließende Ermordung von fast neunzig Prozent der polnischen Juden. Viele jüdische Historiker haben argumentiert, dass die Polen während der Besatzung bestenfalls Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Juden zeigten und schlimmstenfalls willige Komplizen der Nazis waren. Viele polnische Wissenschaftler bestreiten jedoch jeden Zusammenhang zwischen der antisemitischen Kultur der Vorkriegszeit und der Kriegssituation. Sie betonen, dass auch die Polen Opfer der Nazis waren und in den meisten Fällen ihr Bestes taten, um die Juden zu schützen.
Diese Aufsatzsammlung, die drei Generationen polnischer und jüdischer Wissenschaftler repräsentiert, ist der erste Versuch seit dem Fall des Kommunismus, die bestehende Geschichtsschreibung über die polnisch-jüdischen Beziehungen kurz vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg neu zu bewerten. Im Geiste einer unvoreingenommenen wissenschaftlichen Untersuchung stellen diese Aufsätze furchtlos gängige Ansichten auf beiden Seiten der Debatten in Frage. Die Autoren bemühen sich um eine faire Analyse der Themen und um gegenseitiges Verständnis. Die Beiträge behandeln sechs Themen:
1. Das Erbe der Vorkriegszeit.
2. Die Verschlechterung der polnisch-jüdischen Beziehungen in den ersten Jahren des Krieges.
3. Institutionelle polnische Reaktionen auf die nationalsozialistische Endlösung.
4. Polen und die polnische Nation aus jüdischer Sicht.
5. Die Vernichtung des europäischen Judentums und die polnische Volksmeinung.
6. Die polnisch-jüdischen Beziehungen seit 1945.