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Unequal Colleges in the Age of Disparity
Seit Jahrzehnten haben führende Vertreter des Hochschulwesens ihre Absicht geäußert, die Hochschulbildung auf benachteiligte Gruppen auszuweiten. Die Hochschulen haben staatliche Maßnahmen begrüßt und verteidigt, die gegen Diskriminierung vorgehen und das Studium erschwinglicher machen. Doch wie der Wirtschaftswissenschaftler Charles Clotfelter zeigt, war das amerikanische System der Hochschulbildung 1970 ungleich und ist es heute noch mehr.
In Unequal Colleges in the Age of Disparity (Ungleiche Colleges im Zeitalter der Ungleichheit) präsentiert Clotfelter quantitative Vergleiche zwischen selektiven und weniger selektiven Colleges von den 1970er Jahren bis heute und untersucht dabei drei Themen: Vielfalt, Wettbewerb und Ungleichheit. Vielfalt zeigt sich in der Vielfalt der Zielsetzungen der Hochschulen, aber auch in der Ungleichheit der ihnen zur Verfügung stehenden materiellen und personellen Ressourcen. Der Wettbewerb findet sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite des Marktes statt, wobei die Hochschulzulassungen immer leistungsorientierter werden, auch wenn die begehrtesten Hochschulen sich eher für einen erbitterten Kampf um die besten Studenten entscheiden, als dass sie eine steigende Zahl qualifizierter Bewerber aufnehmen. Clotfelter zeigt, dass exklusive Colleges auch unverhältnismäßig stark von der wachsenden Einkommensungleichheit in Amerika profitiert haben. In dem Maße, in dem ihre Stiftungsgelder in die Höhe geschnellt sind, sind auch ihre Studenten akademisch begünstigt worden, was zum Teil auf die außergewöhnlichen Maßnahmen zurückzuführen ist, die wohlhabende Familien ergreifen, um ihre Kinder für die Zulassung zum College vorzubereiten.
Clotfelter stellt fest, dass trotz der Revolution im Bereich der Bürgerrechte, der Milliardenausgaben für finanzielle Unterstützung und des Engagements der Colleges für mehr Gleichheit die Schichtung noch stärker geworden ist. Top-Colleges richten sich vor allem an Kinder von Eliten.