Bewertung:

Mara Hvistendahls Buch „Unnatürliche Selektion“ untersucht das alarmierende Problem des Geschlechterungleichgewichts, das durch geschlechtsselektive Praktiken vor allem in Asien verursacht wird. Es kombiniert gründliche Recherchen mit einer erzählerischen Darstellung, um die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Faktoren aufzuzeigen, die zur Bevorzugung männlicher Kinder beitragen. Das Buch regt zwar zu aufschlussreichen Diskussionen über seine Themen an, wird aber auch wegen seiner Struktur und seines Umfangs kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, sehr gut lesbar und bietet fesselnde Geschichten und anschauliche Analysen zu Fragen der Geschlechterselektion auf der ganzen Welt. Es schärft das Bewusstsein für ernste gesellschaftliche Probleme und fesselt die Leser auf emotionale Weise. Viele Rezensenten fanden es anregend und informativ, was es zu einer wichtigen Lektüre für alle macht, die sich für Bioethik und globale Themen interessieren.
Nachteile:Einige Kritiker fanden die letzten Abschnitte verwirrend und waren der Meinung, dass die Autorin es versäumt hat, die langfristigen Folgen einer Welt, die von Männern dominiert wird, angemessen zu untersuchen. Das Buch wurde von einigen als zu dicht und teilweise akademisch beschrieben, was es zu einer anspruchsvollen Lektüre machte. Außerdem merkten einige Rezensenten an, dass einige Informationen veraltet oder unzuverlässig erschienen.
(basierend auf 52 Leserbewertungen)
Unnatural Selection: Choosing Boys Over Girls, and the Consequences of a World Full of Men
Finalist für den Pulitzer-Preis
Ein Slate Best Book of 2011
Ein Discover Magazine Bestes Buch des Jahres 2011
Lianyungang, eine boomende Hafenstadt, hat Chinas extremstes Geschlechterverhältnis bei Kindern unter vier Jahren: 163 Jungen kommen auf 100 Mädchen. Diese Zahlen wirken nicht besonders düster, aber in zehn Jahren wird das schiefe Geschlechterverhältnis eine kolossale Herausforderung darstellen. Wenn diese Kinder das Erwachsenenalter erreichen, wird es in ihrer Generation vierundzwanzig Millionen mehr Männer als Frauen geben.
Die Prognosen für Chinas Nachbarländer sind nicht weniger düster: In Asien fehlen jetzt 163 Millionen Frauen in der Bevölkerung. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern reicht weit über Asien hinaus und betrifft auch Georgien, Osteuropa und Städte in den USA, in denen es eine große Zahl von Einwanderern gibt. Die Welt wird also immer männlicher, und dieses Ungleichgewicht wird wahrscheinlich zu tiefgreifenden sozialen Umwälzungen führen.
Historisch gesehen haben Zeiten, in denen es einen Männerüberschuss gab, zu Zeiten gewaltsamer Konflikte und Instabilität geführt. Mara Hvistendahl hat ein verblüffendes, tadellos recherchiertes Buch geschrieben, das sich nicht scheut, nicht nur die Folgen der verfehlten Politik der Geschlechterselektion zu untersuchen, sondern auch die Mitschuld des Westens an ihnen.