Bewertung:

Die Rezensionen zu „Unhitched“ bieten eine polarisierte Sicht auf den Inhalt des Buches, wobei der Schwerpunkt auf dem wahrgenommenen moralischen und intellektuellen Niedergang von Christopher Hitchens liegt. Richard Seymour kritisiert Hitchens für seinen Wechsel von linken Ansichten zum Neokonservatismus, insbesondere seine Unterstützung für den Irakkrieg. Während einige Leser das Buch für seine gründliche Dokumentation und Kritik loben, halten andere es für einen voreingenommenen, schlecht ausgeführten Angriff auf Hitchens und stellen die Motive und das Timing des Autors in Frage.
Vorteile:In vielen Rezensionen wird das Buch für seine Gründlichkeit und seine glaubwürdigen Quellenangaben gelobt, wobei Seymours Fähigkeit hervorgehoben wird, aussagekräftige Beweise für Hitchens' umstrittenen Gesinnungswandel vorzulegen. Einige Leser schätzen die offene Kritik an Hitchens' späteren Ansichten, die ihn als heuchlerischen Befürworter des Krieges bezeichnen.
Nachteile:Kritiker behaupten, das Buch sei übermäßig hart, schlecht geschrieben und voreingenommen, es fehle an Nuancen und verlasse sich auf Ad-hominem-Angriffe. In zahlreichen Rezensionen wird die Verachtung für die Beweggründe des Autors zum Ausdruck gebracht und behauptet, es sei feige gewesen, solche Kritik nach Hitchens' Tod zu veröffentlichen und ihn so daran zu hindern, sich zu verteidigen. Einige Leser finden den Text ermüdend und tun ihn als eifersüchtiges Unterfangen eines mittelmäßigen Autors ab.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
Unhitched: The Trial of Christopher Hitchens
Der aufbrausende und unverblümte Christopher Hitchens zeichnete sich als ein Mann aus, der entschlossen war, genau das zu tun.
In seinen jüngeren Jahren war er ein karrierebewusster Sozialist, der sich im Rauch des 11. Septembers als neokonservativer "Marxist" entpuppte und die amerikanische Invasion im Irak mit leidenschaftlicher Intensität befürwortete.
Sein ganzes Leben lang spielte er die Rolle des universellen Spaßvogels, dessen Engagement für die Wahrheit sowohl die Parteilinie als auch die allgemein anerkannte Weisheit überstieg. Aber wie viel davon war Hochstapelei? In dieser äußerst kritischen Studie wirft Richard Seymour einen kühlen Blick auf die Karriere des "Hitch", um einen intellektuellen Werdegang aufzudecken, der von Zweckmäßigkeit und einem Fetisch für Macht bestimmt war. Als Redner und Schriftsteller bot Hitchens etwas Einzigartiges, das sich gut vermarkten ließ.
Doch trotz seines erklärten Individualismus bleibt er ein erkennbarer historischer Typus - der abtrünnige Linke. Unhitched stellt eine lohnende und unterhaltsame Fallstudie dar, die auch eine warnende Geschichte für unsere Zeit ist.