
Past in the Making: Historical Revisionism in Central Europe After 1989
Der Geschichtsrevisionismus ist keineswegs auf kleine Gruppen von „Negationisten“ beschränkt, sondern hat die Debatten im Bereich der jüngeren Geschichte belebt.
Die Studien in diesem Buch reichen von allgemeinen Darstellungen der Hintergründe des jüngsten Geschichtsrevisionismus bis hin zu gezielten Analysen bestimmter Debatten oder soziokultureller Phänomene in einzelnen mitteleuropäischen Ländern, von Deutschland über die Ukraine bis nach Estland. Wo liegt die Grenze zwischen einer legitimen Überprüfung historischer Interpretationen und Versuchen, die Geschichte in einer politisch motivierten Weise umzuschreiben, die wesentliche historische Tatsachen herabsetzt oder leugnet? Wie reagieren die traditionellen „nationalen Geschichtsnarrative“ auf das „Überschwappen“ internationaler und politischer Kontroversen in ihren „Einflussbereich“? Der technologische Fortschritt und die allgemeine soziale und kulturelle Dezentralisierung erschüttern die alten Hierarchien des akademischen Geschichtswissens unter dem Banner der Erinnerungskultur und führen zu einer beispiellosen Demokratisierung der Geschichtsdarstellung.
Dieses Buch bietet einen einzigartigen Ansatz, der auf der provokativen und anregenden Überschneidung von wissenschaftlicher Forschung, deren politischer Aneignung und gesellschaftlicher Reflexion in einer repräsentativen Auswahl von mittel- und osteuropäischen Ländern basiert.