Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung von Verhörtechniken und -praktiken während des gesamten zwanzigsten Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt auf den verschiedenen historischen Kontexten und der Entwicklung der angewandten Methoden liegt. Es enthält verschiedene Perspektiven, insbesondere aus dem Bereich des militärischen Nachrichtendienstes, auch wenn einige Kapitel als nicht sehr ausführlich angesehen werden. Während das Buch im Allgemeinen wegen seines Inhalts gut aufgenommen wird, wird es wegen seiner Preisgestaltung und einiger Ungenauigkeiten kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet eine substanzielle und detaillierte Diskussion der Verhörpraktiken und der Geschichte.
⬤ deckt ein breites Spektrum von Kontexten ab, einschließlich des Ersten Weltkriegs, des Malaiischen Notstands und anderer.
⬤ Enthält wertvolle Erkenntnisse über die Rolle von Übersetzern und die Auswirkungen von Folter bei der Informationsbeschaffung.
⬤ Die letzten Kapitel bieten einen verständlichen Überblick über die Entwicklung des internationalen Rechts in Bezug auf Folter.
⬤ Einige Kapitel werden als lückenhaft empfunden und lassen es an Tiefe vermissen, insbesondere in Bezug auf bestimmte historische Kontexte oder Techniken.
⬤ Der hohe Preis sowohl für die Taschenbuch- als auch für die gebundene Ausgabe wird kritisiert.
⬤ Bestimmte Ungenauigkeiten und Auslassungen in der historischen Berichterstattung, insbesondere über die CSDIC, werden bemängelt.
⬤ Ein Kapitel über Algerien wird aufgrund seines metaphorischen Ansatzes als schwer zugänglich empfunden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Interrogation in War and Conflict: A Comparative and Interdisciplinary Analysis
Dieser Sammelband bietet eine vergleichende und interdisziplinäre Analyse von Verhören und Befragungen in Kriegen und Konflikten im zwanzigsten Jahrhundert.
Trotz des aktuellen öffentlichen Interesses und seiner militärischen Bedeutung sind Verhöre und Befragungen in Konflikten ein noch weitgehend unerforschtes Thema. Der methodische Ansatz dieses Bandes besteht darin, historische Fallstudien auszuwählen, die zeitlich vom Ersten Weltkrieg bis zu den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien reichen und auch den Zweiten Weltkrieg, die Entkolonialisierung, den Kalten Krieg, die "Unruhen" in Nordirland und internationale Gerichtsverfahren in Den Haag umfassen, die jeweils interdisziplinäre Fragen zur Rolle von Verhören aufwerfen. Diese Fallstudien wurden ausgewählt, weil sie bisher unerforschte Quellen zu diesem Thema wieder auftauchen lassen oder bekannte Fälle wieder aufgreifen, die es uns ermöglichen, die Rolle von Verhören und Befragungen bei nachrichtendienstlichen, sicherheitspolitischen und militärischen Operationen zu analysieren.
Interrogation in War and Conflict wurde von einer Gruppe von Experten aus verschiedenen Disziplinen wie Geschichte, Nachrichtendienste, Psychologie, Recht und Menschenrechte verfasst und bietet eine Studie über die wichtigsten Wendepunkte bei Verhören und Befragungen in Konflikten des 20. Jahrhunderts in einem großen geografischen Gebiet. Die Sammlung befasst sich auch mit Themen wie dem Ausmaß des Einsatzes harter Techniken, dem Wert von Verhören für den militärischen Geheimdienst, die Sicherheit und die internationale Justiz, der Entwicklung von Verhören als eigenständigem Beruf im Geheimdienst sowie dem Verhältnis zwischen Verhören und der Gesellschaft im Allgemeinen.
Dieses Buch wird für Studenten der Nachrichtendienste, der strategischen Studien, der Terrorismusbekämpfung, der internationalen Justiz, der Geschichte und der IR im Allgemeinen von großem Interesse sein.