Bewertung:

Abandoned: America's Lost Youth and the Crisis of Disconnection (Amerikas verlorene Jugend und die Krise der Bindungslosigkeit) von Anne Kim ist eine fesselnde Erkundung der Probleme, mit denen junge Menschen in den Vereinigten Staaten konfrontiert sind, die den Anschluss verloren haben. Das Buch zeigt Systemfehler auf und bietet Lösungen, um die Jugendlichen wieder in die Gesellschaft einzubinden. Kim verbindet gründliche Recherchen mit persönlichen Geschichten, um die Dringlichkeit der Bewältigung dieser Krise zu verdeutlichen, wobei sie sich besonders auf den Übergang zum Erwachsensein für marginalisierte Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren konzentriert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und klar geschrieben und macht komplexe politische Themen verständlich. Kim bietet eine Mischung aus Daten und persönlichen Anekdoten und erhellt schwierige Themen mit Beispielen aus dem wirklichen Leben. Sie geht nicht nur auf die Probleme ein, sondern schlägt auch praktische Lösungen und verschiedene Programme vor, die diesen unzufriedenen Jugendlichen helfen könnten. Der knappe Umfang von weniger als 200 Seiten ermöglicht eine fesselnde Lektüre, die die Zeit des Lesers respektiert.
Nachteile:Einige Leser fanden das Buch ernüchternd und emotional schwierig, mit Statistiken, die von einzelnen Geschichten ablenken können. In einigen Rezensionen wurde erwähnt, dass es sich trotz des wichtigen Inhalts manchmal trocken anfühlt, und obwohl das Buch als Aufruf zum Handeln gesehen wird, wünschen sich manche vielleicht eher fesselnde Erzählungen als eine auf die Politik ausgerichtete Diskussion.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Abandoned: America's Lost Youth and the Crisis of Disconnection
Preisträger des Goddard Riverside Stephan Russo Buchpreises für soziale Gerechtigkeit 2020.
Eine zutiefst berührende Darstellung von Amerikas versteckter Krise der abgehängten Jugend, in der Tradition von Matthew Desmond und Adrian Nicole LeBlanc
Für die meisten jungen Erwachsenen von heute ist der Übergang zur Unabhängigkeit eine Zeit der Aufregung und der Möglichkeiten. Aber 4,5 Millionen junge Menschen - oder erstaunliche 11. 5 Prozent der sechzehn- bis vierundzwanzigjährigen Jugendlichen - erleben den Eintritt ins Erwachsenenalter als plötzliche Verlassenheit, als eine Zeit der Trennung von Schule, Arbeit und Familie. Für diese wachsende Gruppe von Amerikanern, zu der auch Kinder gehören, die aus Pflegefamilien kommen, und solche, die in das Justizsystem verwickelt sind, kommt das Leben mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter abrupt zum Stillstand. Abandoned ist die allererste Untersuchung dieser Geschichte von Sackgassen und zerbrochenen Träumen.
Die Autorin Anne Kim verwebt gekonnt herzzerreißende Geschichten von jungen Menschen, die sich allein durch das frühe Erwachsenenalter bewegen, in Gemeinden, in denen Armut endemisch ist und es fast keine Möglichkeiten gibt. Sie beschreibt dann das wachsende Bewusstsein - einschließlich neuer Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Hirnforschung bei Jugendlichen -, dass das "aufkommende Erwachsenenalter" eine ebenso wichtige Entwicklungsphase ist wie die frühe Kindheit, und sie stellt eine Reihe von unangekündigten Programmen vor, die jungen Menschen die Unterstützung bieten, die sie brauchen, um sich selbst zu versorgen.
Als bedeutendes Werk eines tiefgründigen erzählenden Sachbuchs reiht sich Abandoned in das kleine Regal der Bücher ein, die unsere Sichtweise auf die Gesellschaft verändern und einen anderen Weg in die Zukunft aufzeigen.