Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Waste: Consuming Postwar Japan
Waste leistet einen überragenden Beitrag zur Erforschung der japanischen Nachkriegsgeschichte... eine unverzichtbare Lektüre für Studenten des modernen Japans wie auch unserer heutigen Zeit im weiteren Sinne.
- The Journal of Asian Studies
In Verschwendung erforscht Eiko Maruko Siniawer auf innovative Weise die vielen Arten, in denen die Japaner über Verschwendung nachgedacht haben - im Sinne von Zeit, Material, Geld, Besitz und Ressourcen - von der unmittelbaren Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie Fragen zur Verschwendung tief in die Entscheidungen des täglichen Lebens eingebettet waren, die Prioritäten und Bestrebungen des historischen Augenblicks widerspiegelten und die sich ständig verändernden Sorgen und Hoffnungen der Menschen offenbarten.
Im Laufe der langen Nachkriegszeit verstand die japanische Gesellschaft Abfall auf unterschiedliche Weise: als rückständig und rückschrittlich, als Hindernis für den Fortschritt, als Auswuchs des Massenkonsums, als unumstößlichen Beweis für gesellschaftlichen Exzess, als Verkörperung verschwendeter Ressourcen und als Gefahr für die Umwelt. Siniawer zeigt auch, wie die Förderung des Abfallbewusstseins als zivilisatorischer und modernisierender Imperativ, als moralisches Gut, als Instrument des Fortschritts, als Weg zur Selbstbefriedigung, als ökologische Verpflichtung, als Ausdruck der Identität und vieles mehr diente.
Ab den späten 1950er Jahren wurde ein bestimmendes Element der japanischen Nachkriegserfahrungen deutlich: die Spannung zwischen dem Wunsch nach den Privilegien des durch den Wohlstand ermöglichten Lebensstils der Mittelschicht und der Unzufriedenheit mit der Logik, den Kosten und den Folgen eben dieses Wohlstands. Diese Spannung erschwerte die anhaltende Suche nach dem, was man Wohlbefinden, ein gutes Leben oder ein gut gelebtes Leben nennen könnte.
Waste ist eine elegante Geschichte darüber, wie die Menschen lebten - wie sie den Handlungen des Alltags einen Sinn gaben und darin einen Wert sahen.