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Virtuoso
Ein Hauch von Lynch, ein Hauch von Ferrante, die grausame Absurdität von Antonin Artaud, die grimmige Offenheit von Anaïs Nin, die stilvolle Trägheit eines Lana del Rey-Songs... Moskovich schreibt Sätze, die trällern und schleichen, ihre Handlungen entwickeln sich wie eine langsame Verführung und verdunkeln sich dann wie ein rauchgefülltes Zimmer.' GuardianZorka.
Sie hatte Augenbrauen wie ihr Name. Prag der 1980er Jahre. Für Jana bedeutet ihre Kindheit Schlange stehen und der Geruch von gekochten Kartoffeln in der grauen Winterluft.
Doch kurz vor Janas siebtem Geburtstag zieht eine neue Familie in ihr Haus ein: eine vogeläugige Mamka im Fuchspelzmantel, ein stoppelgesichtiger Papka - und ein rabenhaariges Mädchen namens Zorka. Als das kommunistische Regime erste Risse bekommt, lehrt Zorka Jana, über ihr Haus hinauszuschauen, über Prag, über die Tschechoslowakei hinaus...
und dann verschwindet Zorka einfach. Jana, die jetzt in Paris als Dolmetscherin für eine tschechische Firma für medizinische Versorgung arbeitet, hat sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen.
Die Geschichten von Jana und Zorka kreisen langsam um die surrealen Schwankungen von Vergangenheit und Gegenwart, um die Straßen des Prags der 1980er Jahre, die Vororte von Wisconsin der 1990er Jahre und die Lesbenbars des heutigen Paris und führen unaufhaltsam zu einer geheimnisvollen Tür in der Rue de Prague... Mit der dramatischen Spannung einer Euripideischen Tragödie und der traumhaften Qualität eines David-Lynch-Films geschrieben, ist Virtuoso ein kühner, fesselnder Roman über die Liebe in der postkommunistischen Diaspora.