
Removing Peoples: Forced Removal in the Modern World
Eines der schrecklichsten und tragischsten Themen der modernen Geschichte ist die Zwangsumsiedlung von Millionen von Menschen.
Die Ursachen, der Verlauf und die Folgen der Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat bilden ein zentrales Thema in der Geschichte der modernen Welt. Die gewaltsame Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat begann zwar nicht plötzlich im 19.
Jahrhundert, aber das Zusammenwirken der Entwicklung einer globalen (kapitalistischen) Wirtschaft, des modernen Rassendenkens, der Weltkriege, des Triumphs der Volkssouveränität und der nationalen Souveränität sowie der neuen technischen Mittel zur physischen Entwurzelung und zum Transport von Menschen hat diesem Phänomen einen quantitativ und qualitativ neuen Charakter verliehen. Da es sich bei der Vertreibung um ein globales Phänomen handelt, wird sie in diesem Band im Rahmen der Weltgeschichte und des internationalen Vergleichs behandelt. Die behandelten Beispiele reichen von den Vereinigten Staaten in den 1830er Jahren bis hin zur Vertreibung von Siedlern aus Algerien in den 1960er Jahren.
Eine Reihe von Faktoren hat die älteren Praktiken der Zwangsmigration umgestaltet und dazu beigetragen, dass die in diesem Band behandelten Vertreibungen eindeutig "modern" sind. Dazu gehören der Einsatz moderner Verwaltungs-, Kommunikations- und Zwangsapparate sowie eine auf moderner Technologie und Organisation basierende Kriegsführung.